Benrath Eine Lesung gegen den Novemberblues

Benrath · Jan Costin Wagner präsentierte in der Reihe Montagsprosa Auszüge aus seinem neuen Roman.

 Karin Füllner vom Benrather Kulturkreis moderierte die Montagsprosa mit Auto Jan Costin Wagner, der sich auch ans Klavier setzte.

Karin Füllner vom Benrather Kulturkreis moderierte die Montagsprosa mit Auto Jan Costin Wagner, der sich auch ans Klavier setzte.

Foto: Andrea Röhrig

Mit der Lesung des Autos Jan Costin Wagner endete am Montag die Reihe Montagsprosa für 2017. Erst ab nächstem Frühjahr lädt der Benrather Kulturkreis dann wieder fünf Mal in die Räume der Benrather Stadtbücherei ein, die in der Orangerie des Schlosses untergebracht ist. Für das Programm verantwortlich zeichnet Karin Füllner, die auch jeweils die Moderation der Montagsprosa übernimmt.

Auf Wagner kam sie über den Umweg der Montagsprosa-Lesung von Nele Pollatschek im November 2016. Die hatte ihr so gut gefallen, dass sie auf der Frankfurter Buchmesse deren Verlag Galiani anfragte, ob der nicht noch einen weiteren interessanten Autor für die Montagsprosa habe. Jan Costin Wagner wurde ihr vorgeschlagen, dessen neues Buch "Sakari lernt, durch Wände zu gehen" erst vor wenigen Tagen erschienen ist. Es ist der sechste Roman des gebürtigen Hessens, in dem der Polizist Kimmo Joentaa die Hauptrolle spielt. Wagners Erstling "Eismond", der 2005 erschien, war die Geburtsstunde einer Reihe um den vom Schicksal hart getroffenen Ermittler, die in vielen Ländern Preise abgeräumt hat. Füllner war über dieses Angebot sofort angetan, schätzt sie die Bücher des Autors doch schon seit Jahren.

Ungewöhnlich auf den ersten Blick: Wagners Krimis über Joentaa spielen allesamt in Finnland. Im Gespräch mit Füllner erzählte der 45-Jährige, wie es dazu kam. Nach dem Abitur ging er als 19-Jähriger mit Freunden auf eine Interrail-Tour und lernte in Frankreich eine junge Finnin kennen, die später seine Frau wurde. Bereits beim ersten Besuch in ihrer Heimat sei ihm klar gewesen, dass dies sein neuer Sehnsuchtsort sei, berichtete er offen und sympathisch. Dass daraus dann eine mehrteilige Krimi-Reihe wurde, konnte Wagner da noch nicht ahnen. Dabei hat sich das Genre Krimi eher ihn ausgesucht als andersherum. Schon in Eismond war die seine Triebfeder, aufzuzeigen, wie Menschen damit umgehen, wenn sie durch eine Gewalttat einen furchtbaren Verlust erleiden. Ihn fasziniere, wie es Menschen schafften, weiterzuleben und neue Hoffnung zu schöpfen, sagte der Autor.

Doch Wagner las nicht nur, sondern spielte auch mehrere Eigenkompositionen am Klavier, die er parallel zum Roman geschrieben hat. Ein Abend, der den Besuchern ein Lächeln ins Gesicht zauberte und ein gelungener Abschluss der Montagsprosa-Reihe 2017.

(rö)
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