Benrath Insel-Gestaltung heute Thema in der BV

Benrath · Die schwarz-grüne Mehrheit in der Bezirksvertretung hat für die Sitzung einen Dringlichkeitsantrag gestellt. Damit will man vermeiden, dass die Verwaltung Nägel mit Köpfen macht. OB Geisel appelliert an die Stiftung, offen zu sein.

Geht es nach dem Willen der CDU und ihrem Kooperationspartner, den Grünen, dann wird in der Sitzung der Bezirksvertretung (BV) 9 heute Nachmittag die Bepflanzung der Insel im Schlossweiher zur Sprache kommen - per Dringlichkeitsantrag. Eigentlich taucht dieses Thema nämlich nicht auf der Tagesordnung auf.

Doch spätestens seit der Mobilen Redaktion der Rheinischen Post am vergangenen Samstag vor Ort wird Dirk Angerhausen, Sprecher der CDU-Fraktion in der BV, das Gefühl nicht los, dass was die Bepflanzung angeht, bereits Nägel mit Köpfen gemacht worden ist. Vehement werben seit etwas über einer Woche das Gartenamt und die Stiftung Schloss und Park Benrath dafür, den Zustand von 1840 wiederherzustellen - mit einer Trauerweide und einer Pappel.

Da vor allem die CDU glaubt, dass damit der von vielen Bürgern geäußerte Wunsch lediglich einer Neupflanzung einer möglichst großen Trauerweide wie auch die anderen in der BV 9 unterbreiteten Vorschläge anscheinend keine Rolle mehr spielen, heißt es in dem Antrag, den Angerhausen und Grünen-Sprecher Ernst Welski gezeichnet haben.

Kritisch sehen die Koalitionäre zudem Äußerungen aus Richtung Stiftung und Verwaltung, dass die Bevölkerung wie auch die kommunale Politik in die Entscheidungsfindung nicht mehr einzubeziehen sei. Dabei hatte das Stadtparlament in der Sitzung am 5. September per Prüfauftrag die Verwaltung gebeten, zu klären, welche Baum- oder Pflanzart geeignet sei und ob nicht vielleicht Künstler in einem Wettbewerb zur Neugestaltung aufgerufen werden könne. Bis zum heutigen Tage hat die Politik keine Antwort zu diesem Antrag bekommen.

Auch dieses ist Inhalt des Dringlichkeitsantrags. Mit dem soll die Verwaltung aufgefordert werden, in der nächsten Sitzung der BV am 21. November Stellung zu beziehen. Geklärt haben wollen CDU und Grüne von der Verwaltung zudem, wer letztlich die Entscheidungsbefugnis hat: Stiftungsvorstand, Stiftungsrat, Verwaltung, Kommunalpolitik, oder noch jemand ganz anderes". Als letzten Punkt greifen die Antragsteller die Idee auf, die bei der Mobilen Redaktion aufkam: die Beteiligung der Benrather an der Entscheidungsfindung. In welcher Form die Düsseldorfer Bevölkerung - und dabei insbesondere die im Stadtbezirk 9 - an einer Entscheidungsfindung durch Meinungsäußerungen zu den verschiedenen Vorschlägen beteiligt werden könne, auch wenn diese nicht mit einem rechtlich bindenden Veto - anders als bei einem Bürgerentscheid - versehen sei.

Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) findet das Verhalten der Stiftung und des Gartenamtes recht technokratisch, sagte er gestern im RP-Gespräch bei der Eröffnung der Garather Kita: Aber da er den Museumsleiter Stefan Schweizer sehr schätze, sei er der Meinung, dass dieser den richtigen Weg finden könne, der auch die Bevölkerung überzeuge.

Mit Fred Korthauer gibt es noch einen weiteren Benrather, der sich an das Ensemble erinnert. Der 83-Jährige erzählte im RP-Gespräch, dass die Pappel nach dem Krieg bei einem Unwetter umgefallen sei.

(RP)
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