Benrath Interesse an Flüchtlingsunterkunft groß

Benrath · Zu einer Informationsveranstaltung über die geplante Flüchtlingsunterkunft an der Schimmelpfennigstraße kamen fast 200 Bürger. Unmut gab es über den zu kleinen Raum. Viele bekamen im Inneren keinen Platz.

Das Interesse an der Veranstaltung zur Flüchtlingsunterkunft an der Schimmelpfennigstraße war groß. Damit hatte wohl auch CDU-Ratsherr Andreas Hartnigk nicht gerechnet. Er war der offiziellen Veranstaltung der Bezirksvertretung zuvor gekommen, die am Dienstag stattfindet, war aber froh darüber, dass es das Bürgerforum geben wird.

Hartnigk hat als Ort das Vereinsheim des Lauftreff Süd an der Paulsmühlenstraße gewählt, unweit der künftigen Unterkunft. Dort standen Politik und Verwaltung (neben Hartnigk waren auch Bezirksvorsteher Karl-Heinz Graf und der Leiter des Sozialamts, Roland Buschhausen und Abteilungsleiterin des Amtes für Gebäudemanagement Birgit Lilienbecker gekommen) den interessierten Bürgern Rede und Antwort.

Allen voran Miriam Koch, die Flüchtlingsbeauftragte der Stadt, die sich schon am Tag zuvor in Hellerhof mit Vertretern der Verwaltung den Bürgern stellte. Es waren im Prinzip die gleichen Fragen, die auch in Hellerhof gestellt wurden.

Besonderes die Frage, wie den Flüchtlingen zu helfen sei, beschäftigte die Bürger. "Wir legen in der Bezirksverwaltungsstelle ein Formular aus, das Bürger, die sich ehrenamtlich engagieren und den Flüchtlingen helfen wollen, ausfüllen und bei uns einreichen können", sagte Karl-Heinz Graf. Auch technische Fragen, etwa nach zusätzlichen Abwasserleitungen wurden besprochen. Bei der Diskussion um ein Sicherheitskonzept der Anlage konnten die Verantwortlichen beschwichtigen. Bisher habe die Polizei mit solchen Unterkünften keine Probleme gehabt, dies sei auch an der Schimmelpfennigstraße nicht zu erwarten.

Dort sollen ab September/Oktober 200 Flüchtlinge untergebracht werden. Dazu wird im Sommer eigens eine Containeranlage errichtet. "Pro Container stehen 14,7 Quadratmeter Fläche zur Verfügung", sagte Roland Buschhausen. Diese könnten so zusammengesteckt werden, dass auch ein Durchgang zum Nachbarcontainer möglich sei. Die Unterkunft wird die Form eines Rechtecks haben, sagte Birgit Lilienbecker. In der Mitte wird es einen Grünstreifen geben. Die angrenzende Baumreihe auf dem Gelände wird jedoch bestehen bleiben und nicht, wie anfangs befürchtet, gefällt werden müssen.

Damit mit dem Bau begonnen werden kann, muss der Bezirksvertretung jedoch zunächst der Bauantrag vorliegen. Karl-Heinz Graf hofft, dass dies auf der kommenden Sitzung am 27. März der Fall sein wird. Ansonsten würde es mit der Einhaltung des vorgesehenen Zeitplans knapp.

Doch auf der Veranstaltung gab es nicht nur zufriedene Gesichter. Denn am Donnerstagabend platzte der Raum des Lauftreffs aus allen Nähten. Drinnen herrschte eine recht positive Stimmung - auch wenn viele keinen Platz mehr fanden und dicht gedrängt stehen mussten. Doch schon eine Viertelstunde vor Versammlungsbeginn war im dem Raum kein Platz mehr frei. Viele Interessierte mussten draußen bleiben und machten dort ihrem Ärger Luft. "Das hätte man doch wissen können. Da wollen wir uns informieren und dann wird so ein kleiner Raum ausgewählt", sagte ein Bürger wütend. Auch zwei zwischenzeitlich einen Spalt weit geöffneten Fenster, an denen sich schnell Menschentrauben bildeten, sorgten draußen kaum für Entspannung. Viele, die keinen Platz mehr bekamen, verließen dann nach kurzer Zeit wieder das Gelände. Insgesamt waren an die 200 Bürger gekommen, um sich über die Flüchtlingsunterkunft zu informieren.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort