Benrath Keine Einigung wegen Unterführung

Benrath · Seit ein paar Tagen weht die Fahne des finnischen Unternehmens Konecranes am Eingang des Benrather Kranherstellers. Der Eigentümerwechsel behindert eine schnelle Einigung für das Problem Bamberger Straße

 Die Bamberger Straße führt unter der Eisenbahnlinie durch. Damit künftig Kranbauteile über die Straße abtransportiert werden können, müsste die Unterführung tiefer gelegt werden.

Die Bamberger Straße führt unter der Eisenbahnlinie durch. Damit künftig Kranbauteile über die Straße abtransportiert werden können, müsste die Unterführung tiefer gelegt werden.

Foto: vam

Seit ein paar Tagen weht die Fahne des finnischen Unternehmens Konecranes am Eingang des Benrather Kranherstellers an der Forststraße. Wegen des neuerlichen Eigentümerwechsels geht es aktuell aber auch bei einem Infrastrukturprojekt nicht weiter. Der geplante Umbau der Eisenbahntrassen zwischen Köln und dem Ruhrgebiet für den Schnellzug RRX hat nämlich weitreichende Folgen für den Kranhersteller.

Voreigentümer Terex hatte schon seit Jahren für die Krantransporte zum Reisholzer Hafen eine Verbreitung und Vertiefung der Unterführung an der Bamberger Straße gefordert, um den Transport einfacher zu gestalten. Momentan müssen die Schwertransporte einmal pro Woche nachts über das Gleisbett neben der Bamberger Straße geleitet werden. Dafür werden während eines Zeitfensters von circa 20 Minuten, in dem keine S-Bahnen und ICE fahren, die Oberleitungen hochgefahren. Das wird nach der Inbetriebnahme - geplant ist Ende 2020/Anfang 2021 - des neuen Stellwerks der Bahn technisch nicht mehr möglich sein.

Doch Stadt und bislang Terex streiten sich immer noch darüber, wer die Kosten der Tieferlegung der Bamberger Straße in Höhe von rund 3,5 Millionen Euro übernimmt. Auf Anfrage der CDU hieß es in der jüngsten Sitzung des Planungsausschusses, dass mit der Firma Terex erste Gespräche zur Realisierung und Finanzierung stattgefunden hätten. "Ein konkreter vertraglicher Vereinbarungsentwurf liegt jedoch zurzeit nicht vor", heißt es in der schriftlichen Antwort der zuständigen Beigeordneten Cornelia Zuschke für die Ausschussmitglieder.

Nach Angaben der Verwaltung sind folgende Schritte für eine Umsetzung der Maßnahme erforderlich:

1. Fortführung der bilateralen Verhandlungsgespräche zur Planung, Realisierung und Finanzierung.

2. Nach Abschluss einer Vereinbarung die Beauftragung der Objekt- und Tragwerkplanung einschließlich erforderlicher gutachterlicher Leistungen.

3. Ausschreibung der Baumaßnahem

4. Bauausführung

Einen zeitlichen Rahmen zur Umsetzung der Maßnahme konnte die Verwaltung wegen der fehlenden Einigung mit dem Eigentümer nicht nennen. Denn es geht um die Aufteilung der Kosten. Auf Fördermitteln kann die Stadt beim Umbau wohl nicht hoffen. Diese Möglichkeit wird aktuell nicht gesehen.

Konecranes hat die beiden Terex-Werke in Wetter und Benrath übernommen. 2016 war kein gutes Jahr für den Kranhersteller. Ende Februar bei der Präsentation der Quartalszahlen war bekanntgegeben worden, dass mit einem Rückgang des Netto-Umsatzes von zehn Prozent gerechnet wurde.

(RP)
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