Benrath Konservierte Kobras und Larven beim Tag der Natur

Benrath · Eine echte Kobra konserviert im Einmachglas; ein Goldwurm, der unermüdlich für guten Kompost arbeitet, oder Larven, die durch das Mikroskop betrachtet bei manchem ein "bääääh" entlocken. Zum Tag der Natur - speziell zum Thema "Der Boden" - lockte die Stiftung Schloss und Park Benrath am Wochenende mit einer Meile interessanter Darbietungen vor dem Naturkundemuseum. Mit dabei waren die Biologische Station Haus Bürgel, das Neanderthal Museum, der Geologische Dienst Nordrhein-Westfalen, der Zoll des Düsseldorfer Flughafens, Awista und natürlich der Naturschutzbund Düsseldorf (NABU).

Der NAJU, die Jugendorganisation des NABU, hatte Überraschungen aus der Natur in kleine Kästen versteckt, die mit den Händen ertastet werden sollten. "Es ist nichts Schlimmes", ermunterte eine junge Frau zwei kleine kritisch dreinschauende Mädchen. Trotzdem musste erst einmal der Papa ran. Marvin Krafft (8) war da viel mutiger. Unter dem Mikroskop betrachtete er einen Blutegel. "Das ist voll ekelhaft", sagte der Junge und schüttelte sich. "Soll ich die hier mal rausholen", fragte Frank Gennes vom Naturkundemuseum und wies auf eine Made. "Ne, brauchen Sie nicht", war der einhellige Kommentar seiner Gäste. Trotzdem hörten sie seinen spannenden Erklärungen zu den Baumeistern des Bodens gebannt zu.

Bei der Biologischen Station Haus Bürgel zeigte sich ebenfalls reichlich Getier - allerdings zu Wasser und nicht im Boden. Ein Vogelquiz fehlte ebenfalls nicht, denn aktuell wird in Gärten, Wald und Flur der Bestand erhoben. Der Geologische Dienst hatte Sand aller Art gestapelt. Die Kinder schütteten diesen in Gläser und fabrizierten mit einfachen Mitteln fantasievolle Muster. Bei der Awista wurde die grüne Kompostkiste vorgestellt. "Die Kisten sind ziemlich unbekannt, obwohl sie eine tolle Sache sind", erklärte die ehrenamtliche Kompostberaterin Ulrike Buchholz. Gut gefüllt mit reinem Biomüll und dem Mistwurm Eisenia Fetida entsteht bester Kompost. "Ich nenne ihn lieber Goldwurm, das klingt besser. Er ist ein reiner Veganer", sagte Buchholz lachend.

Um exotischere tierische Exemplare ging es beim Zoll. "Kann man Muscheln nicht einfach aus dem Urlaub mitbringen?" fragte eine Besucherin. "Nein",sagte der Zöllner und schüttelte kategorisch den Kopf. Norbert Schäfer stand hinter filigranen Elfenbein-Schnitzereien, Krokodiltaschen, Tigerhaut-Pulver und anderen Urlaubs-Mitbringseln. Vor ihm eine Traube Menschen, von denen viele wissen wollten, was ihnen aus fremden Welten als Andenken erlaubt ist.

(bgw)
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