Benrath Kräuter für das Flüchtlingsdorf

Benrath · Mitarbeiter der Schloss-Stiftung und Asylbewerber bepflanzten gestern Beete.

 Eric (v.l.), Dominic und Sidibe machen sich mit einem englischen Gartenbuch an die Pflanzung. Sie wollen das, was sie ernten, zum Kochen nutzen.

Eric (v.l.), Dominic und Sidibe machen sich mit einem englischen Gartenbuch an die Pflanzung. Sie wollen das, was sie ernten, zum Kochen nutzen.

Foto: Günter von Ameln

Viele weiße Container, grauer Boden, ein weitläufiges Areal. In der Wohnanlage für Flüchtlinge an der Benrodestraße herrscht ein tristes Bild. Vor allem jetzt bei den heißen Temperaturen.

Mitarbeiter der Stiftung Schloss und Park Benrath möchten dieses Bild nun zusammen mit den Flüchtlingen und der Stadt ändern. Blumen, Kräuter und Gemüse sollen in großen Hochbeeten angepflanzt werden. "Wir haben unsere Idee den Gremien der Stadt Düsseldorf sowie allen Beteiligten vorgestellt und nur positive Rückmeldungen erhalten", erzählt Victoria Oberkoch, Mitarbeiterin der Stiftung. "Das hier ist so eine große Fläche, die kann man auch als Garten nutzen." Auch die Industrieterrains Düsseldorf-Reisholz AG (IDR), Besitzerin des Grundstücks, unterstützte das Vorhaben. Ihr Vorstand, Denis Rauhut, organisierte die Kräuter, Blumen und Pflanzen, die gesetzt werden sollen. Hier, wo viele Kinder mit ihren Fahrrädern fahren und sich die Zeit beim Spielen vertreiben, soll bald ein richtiger Garten entstehen - soweit der Plan. Bis dahin packen fünf westafrikanische Flüchtlinge mit an und helfen, die kleinen Gewächse einzupflanzen.

Ein Buch über Kräuter und deren Wirkung gibt es dazu, denn die Flüchtlinge sollen verstehen, was sie anbauen und wie sie die Pflanzen pflegen müssen. Pfefferminze, Rosmarin, Lavendel, Zitronenmelisse - die Auswahl der Kräuter ist groß, die Geschmäcker verschieden. In einem sind sich die fünf Männer einig: Sie wollen auch Gemüse anbauen, das sie dann später gemeinsam ernten und zubereiten können.

Für die Genehmigung zogen ebenfalls alle an einem Strang - von der IDR, über die städtische Flüchtlingsbeauftragte Miriam Koch, bis hin zum Amt für Gebäudemanagement. Schnell war man sich einig: Das Flüchtlingsheim soll nicht nur eine Zufluchtsstätte, sondern vielmehr ein Zuhause sein. In Zukunft werden sich die insgesamt 220 Flüchtlinge am Anblick und Duft ihrer angebauten Pflanzen erfreuen können und nach der Ernte damit ihren Speiseplan aufpeppen.

(RP)
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