Benrath Männer gaben sich als Polizisten aus

Benrath · Die zwei Angeklagten hatten so versucht, die Ersparnisse einer Frau zu erbeuten.

Wegen Betruges sind gestern zwei Männer vor dem Amtsgericht zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr und einem Monat verurteilt worden. Die 27 und 28 Jahre alten Angeklagten hatten sich mit unbekannten Mittätern als Polizisten ausgegeben und so versucht, die Ersparnisse einer Frau aus Benrath zu erbeuten.

Den beiden nun Verurteilten kam dabei allerdings eine vergleichsweise kleine Rolle zu: Sie hätten die Beute bei dem Opfer abholen sollen. Ihre mindestens zwei Mittäter sollen sich Mitte April ab Ostermontag über mehrere Tage hinweg telefonisch bei dem Opfer, einer 59-jährigen Heilpraktikerin, immer wieder gemeldet haben. Bei den Anrufen sollen sie die Frau darüber informiert haben, dass sie als Polizist und Staatsanwalt einer Einbrecherbande auf der Spur seien, deren nächstes Opfer die Frau sei. Die Mittäter hatten die Frau im Laufe der Telefonate davon überzeugt, dass ein Mitarbeiter der Bank sie betrogen habe. Daraufhin habe die Frau ihre Ersparnisse in Höhe von 45.000 Euro von der Bank abgehoben. Nachdem sie den Tätern am Telefon die Seriennummern ihrer Geldscheine vorgelesen hatte, attestierten diese ihr, sie sei im Besitz von Falschgeld, man werde nun zwei Zivilbeamte zur Abholung des Geldes schicken - die beiden gestern verurteilten Angeklagten.

Weil die Frau mit Hilfe einer Freundin der Masche jedoch längst auf die Spur gekommen war, konnten diese im und vor dem Haus der Frau festgenommen werden.

Die Männer aus Bremerhaven gaben gestern an, von dem Schwindel nichts gewusst zu haben: Ein Bekannter hatte sie gebeten, ein Paket mit Geld abzuholen, hatte ihnen 500 Euro plus Fahrtkosten aus Frankfurt an der Oder, wo die Männer vor der Tat weilten, dafür zu zahlen. Zwar sei ihnen der Deal merkwürdig vorgekommen, dennoch machten sich die Männer auf den Weg. Am Haus hätten sie sich dann umentschieden - zu spät, die Polizei war schon dort. Das Gericht glaubte nicht an die völlige Ahnungslosigkeit der Männer und verurteilte sie zur Bewährungsstrafe. Ihre Anwälte hatten zuvor einen Freispruch gefordert.

(lai)
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