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Benrath Patienten-Ärger in der Sana-Klinik

Benrath · Eva Brustat (80) fühlte sich im Benrather Krankenhaus nicht gut aufgehoben. Die Klinik widerspricht ihren Vorwürfen.

Neben den Beschwerden von Patienten über den Baulärm im Benrather Sana-Krankenhaus, die die Redaktion in der vergangenen Woche erreicht haben, gibt es auch eine Beschwerde einer Patienten über ihre ärztliche Versorgung.

Als die Hausärztin von Eva Brustat der 80-Jährigen empfahl, sich wegen ihrer Unverträglichkeit gegen Antibiotika zur besseren Überwachung einer fieberhaften Infektion in ein Krankenhaus zu begeben, stand für die Werstenerin sofort fest: Sie geht nach Benrath ins Sana-Krankenhaus. Dort war sie bereits zweimal gewesen und konnte beide Mal nur Gutes berichten: Zum einen hatte sie vor vielen Jahren dort ihren Sohn entbunden, zum anderen war es ein weiterer Aufenthalt in den 80 er Jahren.

Doch seit ihrem Aufenthalt vom 23. bis 28. November weiß sie eines ganz genau: Ein viertes Mal wird sie sich dort nicht mehr einweisen lassen. Noch immer ist sie aufgewühlt, wenn sie von dieser Zeit spricht. Ihre Hausärztin habe ihr geraten, sich mit ihrer Geschichte an unsere Redaktion zu wenden, sagt sie. Brustats Liste mit Vorwürfen ist lang. Und mit der Stellungnahme, die unsere Redaktion nach der Schilderung des Falles von Sana erbeten hat, ist Eva Brustat immer noch nicht zufrieden. Denn letztlich steht nun Aussage gegen Aussage.

Unter anderem wirft die 80-Jährige dem Krankenhaus mangelnde Sauberkeit und Unfreundlichkeit des Personals vor; dem hält die Sana-Sprecherin pauschal entgegen: "Auf der Station 3B herrscht grundsätzlich ein freundlicher und zuvorkommender Umgangston mit den Patienten. Auch werden Reinigungsvorgaben von unserem Personal in der Regel strikt eingehalten. Sollte sich in diesem Zeitraum ein Taschentuch in dem Patienten-Badezimmer befunden haben, bitten wir dies zu entschuldigen."

Selbst drei Monate später steht Brustat immer noch unter Strom, wenn sie von ihrem Klinikaufenthalt erzählt. Aufgenommen wurde sie auf der Station 3B - eine interdisziplinäre onkologische Station, die schwerpunktmäßig Krebs-Patienten internistisch und chirurgisch betreut. Auf ihrem Zimmer habe eine Patientin mit Lungenkrebs im Endstadium gelegen. Da diese schon in der ersten Nacht vor Schmerzen gestöhnt habe, habe sie vergeblich um ein anderes Zimmer gebeten. In der zweiten Nacht habe sich der Zustand ihrer Zimmergenossin so verschlechtert, dass man sie mit ihrem Bett in einen Aufenthaltsraum geschoben habe, wo man sie die ganze Nacht über gelassen hätte. Am nächsten Morgen habe sie erfahren, dass die Frau gestorben sei. Sie fragt sich immer noch, wie man eine Patientin wie sie zu einer sterbenden Frau habe legen können. Von Seiten der Sana-Klinik heißt es: "Leider kommt es schicksalhaft vor, dass Bettnachbarinnen im Rahmen ihrer internistischen Erkrankung unerwartet versterben. Das Pflegepersonal würde sicherlich niemals eine neu aufgenommene Patientin bewusst neben im Sterben befindliche Patientin legen. Von den Krankenschwestern wurde der Patientin wiederholt das Angebot gemacht, das Zimmer zu verlassen, da sich der Zustand der Mitpatientin stetig verschlechterte, dies jedoch wurde von dieser abgelehnt." Mitnichten habe man ihr ein anderes Zimmer angeboten, weist Brustat die Ausführungen von Sana zu ihrem Fall zurück.

Irritiert ist die 80-Jährige auch über die Erklärungen über den Pilzbefall, der sich, wie sie sagt, inzwischen bis in den Intimbereich ausgebreitet habe. Sie habe in der Mitte ihres einwöchigen Aufenthaltes einer Krankenschwester gegenüber geäußert, dass sie Probleme im Mundbereich habe und sie kein normales Essen vertrage: "Ich habe drei Tage nichts zu Mittag gegessen, weil ich nichts anderes bekommen habe." Nach ihrer Entlassung habe ihre Hausärztin einen Pilz diagnostiziert. Von Seiten von Sana heißt es: "Die Patientin berichtete über eine Rötung der Zunge am Tage vor der Entlassung und erhielt daraufhin eine Bepanthen-Lutschtablette und Amphomoronal-Suspension unter dem Verdacht auf eine Pilzbesiedlung. Eine wirkliche Pilzerkrankung konnten wir nicht dokumentieren."

Zudem gibt es erhebliche Diskrepanzen zwischen der Schilderung der Patienten, wann und wie sich die Ärzte im Klinikum um sie gekümmert hätten und der Darstellung von Sana. Eva Brustat nimmt das alles zusammen zum Anlass zu sagen: "Nie wieder Sana."

(RP)
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