Benrath Patienten können die Sauberkeit sehen

Benrath · Seit drei Jahren hat die Firma Hysyst ihren Sitz in Benrath - und bietet von dort aus einen Service für Hygiene in Krankenhäusern an. Gerade haben die Unternehmer eine Studie dazu veröffentlicht.

 Die Drei von Hysyst (v.L.) Ulrich Kröcker, Thomas Meyer und Ulrich Schulschenk werben für Sauberkeit.

Die Drei von Hysyst (v.L.) Ulrich Kröcker, Thomas Meyer und Ulrich Schulschenk werben für Sauberkeit.

Foto: Olaf Staschik

Patienten und Besuchern des Sana-Krankenhauses in Benrath fallen die kleinen, blau-grünen Aufkleber in den Zimmern sofort ins Auge. Sie kleben an Lichtschaltern, im Waschbecken, am Toilettendeckel und zeigen an: Hier ist alles sauber. Was hinter den Stickern steckt, ist ein komplettes Hygiene-Konzept, entwickelt von der Firma Hysyst.

Dass der Firmensitz nur einen Steinwurf vom Krankenhaus entfernt ist, ist eher Zufall: "Wir kommen alle Drei nicht aus Düsseldorf, aber der Süden der Stadt ist für uns verkehrsgünstig gelegen", erklärt Ulrich Kröcker. Gemeinsam mit Thomas Meyer und Ulrich Schulschenk hat er vor drei Jahren das Unternehmen gegründet. Von Benrath aus sind sie inzwischen in ganz Deutschland unterwegs. Alle Drei kommen aus der Reinigungsbranche beziehungsweise dem Gesundheitswesen und haben viel Berufserfahrung.

Vor allem zwei Punkte sind ihnen immer wieder aufgefallen: Niemand nimmt wirklich wahr, was Reinigungskräfte leisten, und es gibt keine Standards für die Reinigung. "Dabei spielt die Hygiene gerade in Krankenhäusern eine große Rolle. Die Arbeit der Reinigungskräfte ist dort genauso wichtig wie die der Ärzte und Pfleger", sagt Kröcker.

Genau dort setzt Hysyst an. Die Drei analysieren die Situation im Krankenhaus, sorgen für eine optimale Kommunikation zwischen allen Beteiligen und schulen die Reinigungskräfte. "Wir geben Einzelunterricht. Jeder bekommt zum Beispiel genau erklärt, welche Reihenfolge bei der Zimmerreinigung eingehalten werden soll und welche Mittel dafür verwendet werden. So bleibt nichts mehr dem Zufall überlassen", erklärt Thomas Meyer.

Reinigen in Krankenhäusern sei die Königsdisziplin, vor allem, weil man dabei immer unter Beobachtung stehe. Was gereinigt ist, wird - gut sichtbar - mit leicht entfernbaren Aufklebern markiert. "Die Fachkräfte merken schnell, dass sie nicht nur effizienter arbeiten, sondern ihre Arbeit auch wertgeschätzt wird", hat Meyer festgestellt.

Den Erfolg können sie nun auch in Zahlen belegen. Vor wenigen Tagen haben die Unternehmer eine Studie zum Thema Krankenhaus-Hygiene veröffentlicht. Mithilfe von 3600 maschinellen Messungen haben sie die Desinfektions- und Reinigungsmaßnahmen von mehr als 200 Reinigungskräften erfasst. Das Ergebnis: Nur 28 Prozent der desinfizierenden Oberflächenreinigung im Krankenhaus wird regelkonform und wirksam durchgeführt.

Durch die Einführung standardisierter Reinigungsprozesse hat sich der Prozentsatz auf 92 Prozent erhöht. Somit ist das Risiko für Patienten, sich beispielsweise mit Keimen zu infizieren, enorm gesunken. Den drei Beratern ist es wichtig, dass das so bleibt, wenn sie selbst längst schon wieder in anderen Krankenhäusern unterwegs sind. "Deswegen besuchen wir unsere Kunden nach einigen Monaten unangekündigt und prüfen, ob die Flächen noch immer richtig sauber sind", erklärt Schulschenk. Dass der Bedarf an Beratungen und Schulungen groß ist, zeigen ihnen die Schlagzeilen über Keime in Krankenhäusern immer wieder.

(arm)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort