Benrath Schüler forsten nach "Ela" wieder auf

Benrath · Gestern startete eine Aktion des Forstamtes, das Schüler zur Wiederaufforstung einlud. In Benrath wurden 300 Bäume gepflanzt.

Kahle Flächen so weit das Auge reicht. Auch im Benrather Forst sind die Schäden durch den Pfingstorkan "Ela" noch deutlich zu sehen. Es tut sich jedoch etwas. Das Forstamt beginnt damit, die freien Flächen wieder aufzuforsten. Hilfe suchte es bei den Düsseldorfer Schulen. Den Anfang machte gestern das Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasium in Benrath. Die Schüler der siebten Klasse pflanzten viele kleine Baumsetzlinge, die, so der Plan, zu mächtigen Bäumen heranwachsen und die Lücken somit füllen sollen.

"Der Sturm war eine Katastrophe. Wir freuen uns, dass Ihr uns helft, 300 Jungbäume zu pflanzen", sagte Forstdirektor Paul Schmitz zu Beginn der Aktion. Dort erfuhren die Schüler auch direkt, welche Baumsorten sie pflanzen und wie sie unterschieden werden können. "Die verschiedenen Setzlinge lassen sich ganz einfach anhand der Knospen und der Farbe erkennen", erklärte Nina Jäger von der Waldschule den Schülern. Die wurden zuvor in drei Gruppen eingeteilt und machten sich an die Arbeit, was den meisten sichtlich Spaß machte.

Mit dabei war auch die zwölfjährige Ella, die einige Kirschbäume pflanzte. "Ich gehe oft mit meinen Eltern wandern und bin häufig im Wald", sagte sie. Die Aktion findet sie toll. "Es ist viel besser, als im Klassenzimmer zu sitzen, weil wir hier vor Ort einfach mehr lernen, als in der Theorie." Das war auch das erklärte Ziel von Birgit Sandbrink. Die 44-jährige Biologielehrerin organisierte den Ausflug. "Die Schüler haben seit einem guten halben Jahr Biologie auf dem Stundenplan und haben gerade das Thema Ökologie - und damit auch den Wald als Thema - durchgenommen. Da passt so ein Ausflug super, da die Kinder somit auch die praktische Seite kennenlernen und sich nicht nur mit dem Stoff aus den Büchern beschäftigen", meinte sie.

Angestoßen hatte das Pflanzungsprojekt das Forstamt. "Wir bekamen eine Anfrage und waren sofort dabei", sagte Sandbrink. "Die Resonanz war sehr gut. Es ist die einzige Aktion, die wir mit den Schulen derzeit geplant haben", berichtete Nina Jäger. Neben dem Benrather Gymnasium wurden auch Schulen in Gerresheim und Kaiserswerth angefragt. Im Herbst soll laut Jäger dann mit der großflächigen Aufforstung begonnen werden. "Normalerweise verlassen wir uns darauf, dass die Natur sich aus eigener Kraft verjüngt. Angesichts der großen Schäden durch den Sturm wäre das aber so schnell nicht möglich", erklärte sie. Während die Schüler pflanzten, fragten einige nach dem Beruf des Försters. "Ihr solltet in jedem Fall gut in Biologie, aber auch in Mathe sein, denn wir müssen viel rechnen", sagte Nina Jäger. "Mathe?", fragten viele mit skeptischer Mine nach. "Wir müssen Pflanzenzahlen, Festmeter an Holz und Flächenmaße berechnen", erklärte sie. Dabei ist nicht jeder, der im Wald arbeitet gleich ein Förster. "Es gibt uns, die Förster, die studiert haben und sich mit der Planung befassen, und die ausgebildeten Forstwirte, die pflanzen", berichtete die 41-Jährige.

Im Benrather Forst pflanzten die Schüler rund 300 kleine Bäume ein. Bis sie die normale Baumgröße erreicht haben, wird es noch einige Jahrzehnte dauern.

(RP)
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