Benrath/Langenfeld SPD wünscht sich RRX-Halt in Benrath

Benrath/Langenfeld · Walburga Benninghaus, Landtagsabgeordnete für den Düsseldorfer Süden, will mit Partei-Kollegen aus anderen Städten die S-Bahn-Linie 6 überprüfen. Grund: Viele Pendler beschweren sich über verspätete und ausfallende Züge.

Walburga Benninghaus, SPD-Landtagsabgeordnete für den Düsseldorfer Süden, weiß aus eigener Erfahrung, dass man Gedränge irgendwie mögen muss, wenn man im Nahverkehr Bahn fährt. Wenn sie im Benrather Bahnhof in eine Bahn in Richtung Innenstadt steigt, dann "ist diese immer ganz schön voll." Und weil das Thema Mobilität bei den Genossen eine wichtige Rolle spielt, haben sich vier Landtagsabgeordnete aus dem Umkreis - neben Benninghaus Jens Geyer (Hilden, Langenfeld und Monheim) Elisabeth Müller-Witt (Ratingen/Heiligenhaus) und Marion Warden (Düsseldorf) die "Stärkung des Nahverkehrs" zur Aufgabe gemacht.

Am 1. September fahren die vier Abgeordneten mit der S-Bahn-Linie 6, die zwischen Köln und Essen pendelt. Von Langenfeld nach Ratingen-Hösel und zurück soll es für die Gruppe gehen. Begleitet werden sie bei ihrer Tour von Vertretern des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr und der Deutschen Bahn. Benninghaus: "Die Situation der S 6 ist ein stetiges Reizthema bei den Reisenden. Gerade bei den Pendlern ist der Ärger über verspätete und ausfallende Züge groß. Unmut besteht auch bei den Themen Barrierefreiheit und Vandalismus."

Der Langenfelder Landtagsabgeordnete Jens Geyer hat noch einen anderen Punkt auf seiner Agenda. Er werde sich dafür einsetzen, dass die Bahnen auf der S 6-Strecke zu Stoßzeiten im Zehn-Minuten-Takt bis nach Köln weiterfahren, sagte er im RP-Gespräch. Dies fordert er auch als Ersatz für einen Langenfelder Rhein-Ruhr-Express-Halt (RRX). Den hatte er vor zwei Jahren noch für zwingend notwendig erachtet, hält ihn inzwischen aber nicht mehr für durchsetzbar. Wohl aus gutem Grund. Der RRX soll als Schnellverbindung zwischen den Metropolregionen Köln und dem Ruhrgebiet fungieren. Zu viele Halts auf dem Weg würden ihn zu langsam machen. Bislang sind Stopps vorgesehen in Köln und Düsseldorf, jeweils an den Hauptbahnhöfen. Damit verlöre Benrath seinen Regionalexpresshalt. Und das bei einer Zahl von 10 000 Fahrgästen pro Tag.

Kann nicht sein, sind sich in Düsseldorf alle einig - Politik, Stadt und die Wirtschaft. Landespolitiker, die ihre Walkreise entlang der Strecke zwischen Köln und Düsseldorf haben, wissen allerdings auch, dass man Prioritäten setzen muss. Und das würde wohl bedeuten: zusätzliche Stationen für den neuen RRX in Köln-Mühlheim und in Benrath hießen eine längere Fahrtzeit.

Auf Druck der Öffentlichkeit hat die Deutsche Bahn zwischenzeitlich geprüft, was es kosten würde, einen zusätzlichen RRX-Halt in Benrath zu schaffen. Das Ergebnis: zwischen 75 und 94 Millionen Euro. Andreas Rimkus, Bundestagsabgeordneter für den Düsseldorfer Süden, ist Mitglied des Bundestags-Verkehrsausschusses. In dieser Funktion werde er dafür sorgen, dass es für den Benrather Halt eine "ernsthafte Betrachtung" geben werde. Nach dem Wahlsieg von seinem Parteikollegen Thomas Geisel weiß er in seinem Kampf für einen RRX-Halt im Stadt-Süden nun auch den neuen Düsseldorfer Oberbürgermeister hinter sich.

(RP)
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