Benrath Stadt legt neue Verkehrvarianten vor

Benrath · Für die heutige Sitzung der Bezirksvertretung 9 gibt es nun sieben Möglichkeiten zur besseren Verkehrslenkung in der Paulsmühle. SPD will per Antrag eine Anbindung der Hildener Straße an die A59 prüfen lassen.

 Durch die beiden aktuellen Bauprojekte gibt es unter anderem auf der Telleringstraße viel Verkehr.

Durch die beiden aktuellen Bauprojekte gibt es unter anderem auf der Telleringstraße viel Verkehr.

Foto: Anne Orthen

Wenn die Bezirksvertretung 9 heute ab 16 Uhr im Benrather Rathaus an der Benrodestraße tagt, werden den Stadtteilpolitikern vier weitere mögliche Verkehrsregelungen für die Paulsmühle vorgestellt. In den Informationsabend der Initiative "Lebenswerte Paulsmühle" vergangene Woche war die Verwaltung noch mit drei Varianten gegangen, darunter zwei unterschiedliche Einbahnregelungen. Sie verschieben aber eigentlich nur den Verkehr von der einen an die andere Stelle.

Als Tagesordnungspunkt fünf stellt ein Mitarbeiter des Verkehrsamtes das vor, was der Verwaltung nun zusätzlich an Ideen gekommen ist, um vor allem den Durchgangsverkehr aus dem Viertel herauszuhalten. Am Mittwochabend hat die SPD-Fraktion in der BV 9 zwar lange über das Für und Wider aller Varianten diskutiert, doch eine Entscheidung soll die Bezirksvertretung heute nicht fällen. Die Fraktionen von CDU, SPD und Grünen haben sich darauf verständigt. Das bestätigten sowohl Udo Skalnik, stellvertretender Bezirksbürgermeister, für die SPD als auch der CDU-Fraktionsvorsitzende in der BV, Dirk Angerhausen. Einzig dem Bedarfsbeschluss für einen Umbau der Kreuzung Forststraße/Kleinstraße würde das Gremium zustimmen wollen, damit dieses Projekt nicht in Zeitverzug gerät.

Die Kreuzung soll zur Eröffnung des Albecht-Dürer-Berufskollegs leistungsfähiger gemacht werden. Ob diese Planungen noch einmal geändert werden müssen, würde davon abhängen, welche Verkehrsführung im Viertel kommen soll. Dieses will die Stadtteilpolitik sowieso nicht alleine entscheiden. Auf der Anwohnerversammlung hatte Oberbürgermeister Geisels Referent für den Bereich Stadtplanung, Kai Fischer, der Initiative das Angebot für weitere Termine mit der Verwaltung über die Verkehrsproblematik gemacht. Denn schon die drei derzeit geplanten Großprojekte in der Pauslmühle werden für mehr Verkehr sorgen, das sind neben dem Kolleg das Mühlenviertel Telleringstraße mit 364 Wohnungen sowie ein Wohnquartier neben der Schule, bei dem die Zahl der Wohnungen noch nicht fest steht. Hinzu kommen soll ein weiteres Wohngebiet an der Hildener Straße auf der Fläche des Nirosta-Werkes. Stadtplanungsbüros können sich dort bis zu 650 neue Wohneinheiten vorstellen. Viele Paulsmühler befürchten, dass dann noch mehr Autofahrer durch ihr Viertel zur A 59 gelangen wollen.

An diesem Punkt bringt Udo Skalnik eine Überlegung ins Spiel, frei nach seinem Motto vom "Test des Machbaren". Er möchte die Verwaltung beauftragen lassen, die Machbarkeit einer Anbindung der Hildener Straße an die A 59 zu prüfen. "Wenn mir dann jemand von der Verwaltung sagt, das geht nicht, akzeptiere ich das. Aber vielleicht präsentiert man uns ja auch Alternativen dazu", sagt Skalnik. Dazu würde eine neue Auf- und Abfahrt in Richtung Süden vom Schwarzen Weg aus auf die Schnellstraße gehören.

Bei allen Überlegungen zu einem Verkehrskonzept für die Paulsmühle kommt dem langjährigen Leiter des städtischen Sportamtes eines zu kurz: Das große Ganze. Und so verweist er auf einen seiner ersten Anträge, die er als Bezirksvertreter 2014 gestellt hat: Dass die Verwaltung sich an die Arbeit macht, für ganz Benrath ein neues Verkehrskonzept zu erarbeiten. Denn dem SPD-Mann ist auch klar, dass der motorisierte Verkehr zur Autobahn sich dann statt durch die Paulsmühle eben durch die ebenfalls schon starke belasteten Sistenich- und Cäcilienstraße quält.

Die SPD forderte damals eine leistungsfähige Umgehungsstraße, um den Ortskern von Benrath rund um den Marktplatz vom Durchgangs- und Schwerlastverkehr zu entlasten. Passiert ist aber bislang nichts. Das stößt auch FDP-Bezirksvertreter Christoph Schork übel auf. Er hatte im April den Antrag gestellt, dass die Verwaltung ein Verkehrskonzept für den gesamten Stadtbezirk aufstellen soll - auch im Hinblick auf einen möglichen Hafenausbau. Die Verwaltung hatte daraufhin mitteilen lassen, dass sie beginnend mit der Durchführung des Verkehrsforums im Oktober die Erarbeitung eines gesamtstädtischen Integrierten Mobilitätskonzeptes 2030+ (IMK) als Neuaufstellung der Verkehrsentwicklung in Düsseldorf betreibe.

(rö)
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