Benrath Stadt will die "Angströhre" neu gestalten

Benrath · Innerhalb des Umbaus des Benrather Bahnhofs für den RRX-Halt will die Stadtspitze diese einmalige Chance nutzen. Die Unterführung soll höher und breiter werden. Bereits mit Inbetriebnahme des Dürer-Kollegs 2018 kommt der Knick weg.

 Für die Nutzer der Bahn-Unterführung zur Paulsmühle ist es bislang alles andere als ein Genuss, diese auch als Angströhre betitelten Tunnel zu nutzen.

Für die Nutzer der Bahn-Unterführung zur Paulsmühle ist es bislang alles andere als ein Genuss, diese auch als Angströhre betitelten Tunnel zu nutzen.

Foto: Günter von Ameln

Diese einmalige städtebauliche Chance, eine Bausünde aus den 1970er-Jahren zu eleminieren, wollten weder Oberbürgermeister Thomas Geisel noch die an seinem Büro angedockte Arbeitsgruppe zu den Planungen des Schnellzuges RRX ungenutzt lassen. Und so hatte Klaus Lorenz, der diese Lenkungsgruppe leitet, für die Mitglieder der Bezirksvertretung 9 in ihrer jüngsten Sitzung eine überaus erfreuliche Nachricht: Der Durchgang zur Paulsmühle, im Benrather Volksmund trotz mehrfacher versuchter Umbenennungen - Pauli-Tunnel (2014) oder Erwin-Tunnel (2011) -, immer noch besser als "die Angströhre" bekannt, bekommt im Zuge des Bahnhofsausbaus für den RRX-Halt ein komplett neues Aussehen.

Der erste Schritt zu mehr Offenheit geschieht sogar schon im kommenden Jahr, wenn das Albrecht-Dürer-Berufskolleg fertig ist. Denn in diesem Zusammenhang bekommt die Unterführung ihren Knick weggenommen. Denn wer derzeit die Röhre aus Richtung Benrath oder die Rampe aus Richtung Paulsmühle betritt, kann nicht einsehen, wer oder was hinter der Kurve lauert. Zumeist sind das aber weniger Halunken, die es auf die Geldbörse ihrer Mitmenschen abgesehen haben, denn Fahrradfahrer, die das Absteigen-Schild ignorieren. Mit der Inbetriebnahme des Dürer-Kollegs öffnet sich die Röhre künftig dann in der Paulsmühle zu einer großzügigen Treppenanlage nebst einer sanft ansteigenden Rampe. Doch an der Enge der Röhre wird sich in diesem Zuge nichts ändern.

Erst im nächsten Schritt, wenn der Bereich des Benrather Bahnhofes für den Halt des Schnellzuges RRX umgebaut wird, kann diese zwar nicht durch einen Neubau ganz ersetzt, aber völlig neu gestaltet werden. Lorenz: "Sie bekommt eine andere Höhe sowie eine andere Breite". Der Tunnel zur Paulsmühle soll zu einer echten Stadtteilverbindung werden. In der Unterführung selbst soll es zwei Aufgänge zu den Bahnsteigen geben. Ein Aufzug ist dort allerdings nicht geplant.

Alledings konnte Lorenz nicht versprechen, dass man bei den Rampen die eigentlich gewünschte Steigung von nicht mehr als sechs Prozent werde einhalten können. Zur Gestaltung der heutigen "Angströhre" soll es eine Machbarkeitsstudie geben, die verschiedene Ideen präsentieren soll. Dafür sind Planungsmittel vorhanden. Bei der Finanzierung des Umbaus hofft die Stadt auf Fördergelder, zum einen aus den Töpfen für ÖPNV-Fördermitteln und zum anderen für die geplante neue Stadtteilverbindung von Städtebaumitteln. Bis zur Umsetzung dieses Vorhabens können allerdings noch ein paar Jahre ins Land gehen.

(RP)
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