Benrath VfL: Trainer Steinke zurückgetreten

Benrath · Die zweite Mannschaft steht ohne Trainer da. Coach Michael Steinke galt als umstritten. Er nennt persönliche Gründe für seinen Rücktritt. Beim Traditionsclub gibt es derzeit gleich mehrere Baustellen, weiß auch Vereinschef Michael Mey.

 Michael Mey führt derzeit kommissarisch den VfL Benrath.

Michael Mey führt derzeit kommissarisch den VfL Benrath.

Foto: Günter von Ameln

Michael Steinke ist nach der jüngsten, blamablen 2:9-Heimniederlage gegen den Tabellendritten TuS Gerresheim von seinem Amt als Trainer bei der zweiten Mannschaft des VfL Benrath zurückgetreten. Sein Traineramt hat er aus "persönlichen und gesundheitlichen Gründen" niederlegt.

Am Mittwoch hat es ein Gespräch mit dem Trainer des A-Kreisligisten gegeben, das der kommissarische VfL-Vorsitzende Michael Mey und der kommissarische sportliche Leiter Sascha Hermanns führten.

Mey habe den Rücktritt Steinkes sofort akzeptiert, erklärte er gegenüber der Rheinischen Post, denn man wolle schnell einen Schlussstrich ziehen und nicht erst bis zur Winterpause warten. Reserve-Co-Trainer Sascha Derouaux fungiert ab sofort als Interims-Coach des Kreisliga-A-Aufsteigers. Ihm zur Seite steht A-Junioren-Trainer Michael Books, dessen Nachwuchsteam in der Leistungsklasse spielt.

Steinke war seit Saisonbeginn für den VfL tätig. Er galt als nicht unumstritten. Probleme gab es bereits beim SFD 75, wo er das Traineramt des damaligen A-Kreisligisten nach dem überraschenden Rücktritt von Conny Eickel Ende Februar 2014 übernommen hatte. Noch vor Saisonende trennte sich der SFD von Steinke - Ende Mai wurde der Coach mit sofortiger Wirkung beurlaubt. Grund für diese Freistellung war "riesiges Misstrauen" gegenüber dem Übungsleiter. Angeblich soll er unerlaubt Namen auf eine Transferliste gesetzt haben, ließ der damalige SFD-Geschäftsführer Klaus Unützer verlautbaren.

Vor dieser Beurlaubung hatte sich die Stimmung innerhalb der Mannschaft mehr und mehr verschlechtert. Auch beim VfL waren in jüngster Zeit immer weniger Spieler zum Training erschienen. Die Akzeptanz seitens der Mannschaft kippte schließlich.

"Wir wollten ihn damals als Trainer unbedingt verpflichten. Und wir wissen, dass wir alle nicht perfekt sind", sagt der kommissarische VfL-Chef und er gesteht, dass "einige Sachen nicht rund liefen". Mey betont aber, dass es Steinke war, der das Gespräch am Mittwoch suchte, bei dem er darum gebeten hat, von der Mannschaftsbetreuung entbunden zu werden. "Wir haben schnell reagiert. Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende", erklärt Mey.

Momentan gibt es keinen neuen Kandidaten für das Traineramt, so dass Sascha Derouaux und Michael Books das Team am Sonntag beim Auswärtsspiel gegen Rhenania Hochdahl coachen. "Wir müssen abwarten, wie es weitergeht", sagt der kommissarische VfL-Chef.

Was die erste Mannschaft betrifft, so gibt sich Mey optimistisch - auch wenn es beim Tabellenvorletzten sportlich momentan nicht so gut läuft. "Die Moral und die Qualität der Mannschaft sind gut, nur das Ergebnis stimmt leider nicht", räumt Mey ein. Vom Landesliga-Klassenerhalt ist Mey trotzdem fest überzeugt. Über Trainer Armin Lahrmann findet er lobende Worte: "Ein absoluter Profi." Mey weiß, dass es beim Traditionsclub derzeit mehrere Baustellen gibt, nicht zuletzt auch seine Person betreffend. Der aktuelle Vorstand ist nach dem Rückzug von Peter Bereszewski mit Mey und Hans-Jürgen Watty nur kommissarisch tätig. Mey äußert allerdings die Hoffnung, dass "wir dieses Problem noch in diesem Jahr über die Bühne bringen." Sprich: Es soll in absehbarer Zeit gelingen, die anstehende Hauptversammlung mit Neuwahlen des Vorstandes zu organisieren.

(hel)
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