Benrath Wenn Arbeiter es mit Schildern übertreiben

Benrath · Rekordverdächtig: Auf der 100 Meter langen Brockenstraße standen 16 Halteverbotsschilder.

 Entlang der Brockenstraße standen 16 Schilder. Gebraucht hätte man zwei.

Entlang der Brockenstraße standen 16 Schilder. Gebraucht hätte man zwei.

Foto: Röhrig

Die Brockenstraße ist eine 100 Meter lange Sackgasse, die von der Hildener Straße abgeht. Eine beschauliche Wohnstraße auch mit Mehrfamilienhäusern. Auf beiden Seiten der Straße stellen die Anwohner, die keine Garage haben, normalerweise ihre Autos ab. Doch über mehrere Tage - genau gesagt ab dem 8. Juli - wussten sie auf einmal nicht mehr, wohin mit ihren Fahrzeugen: 16 absolute Halteverbotsschilder, die von Anfang bis Ende der Straße aufgestellt waren, machten den Anliegern unmissverständlich klar: Hier nicht! Auf jeden Fall nicht von montags bis freitags und zwischen 7 und 16 Uhr. Nahezu einzige Möglichkeit für Langschläfer war die Nutzung des Wanderparkplatzes in der Nähe.

 An der Cäcilienstraße blockiert dieses Schild drei Parkplätze.

An der Cäcilienstraße blockiert dieses Schild drei Parkplätze.

Foto: Röhrig

RP-Leser Jürgen Hagemann war zu der Zeit, als die Schilder aufgestellt wurden, ein paar Tage im Urlaub. Bei der Rückkehr wunderte er sich, dass sein Auto mutterseelenalleine auf weiter Flur stand. "Uns Anwohner hatte vorab niemand über Bauarbeiten irgendwelcher Art infoirmiert", sagte er. Er ging am Montag selbst auf Spurensuche, wer die Schilder hat aufstellen lassen und landete beim Stadtentwässerungsbetrieb. Dort hieß es, dass die Arbeiten - eine Kamerafahrt durch den Kanal - schon erledigt sei.

Auf Nachfrage unserer Redaktion gab Birgit Bremmenkamp von der Stadtentwässerung gestern weitere Infos: "Einer unserer Mitarbeiter war heute früh vor Ort und hat sich die Baustellenbeschilderung angesehen." Dieser sei ziemlich konsterniert gewesen, als er 16 Halteverbotsschilder gezählt habe, die die beauftragte Baufirma dort aufgestellt hatte. "Unser Mitarbeiter hat die Schilder dann sofort umgedreht", so Bremmenkamp, die zudem erläuterte, dass dort so einiges schief gegangen sei. Zum einen benötigt die Firma zum Durchführen einer Kamerafahrt eigentlich nur einen Parkplatz für das Abstellen des Fahrzeugs. Weitere dann auch nur in den Bereichen, wo Zugänge zum Kanal sind. Und zum anderen seien die Arbeiten noch gar nicht ausgeführt worden, weil der Mitarbeiter der Fachfirma erkrankt sei. Warum dann mit diesem Wissen die Straßenschilder von der beauftragten Fachfirma nicht erstmal weggeräumt worden seien, kann Bremmenkamp nicht nachvollziehen.

Auch eine andere Halteverbotsszone sorgt für Ärger. Mit zwei Schildern hat eine Firma für Haustechnik seit Tagen drei Parkplätze an der Cäcilienstraße in Beschlag genommen. Und das soll sogar noch bis 8. August so weiter gehen. Arbeiter waren bislang noch nicht zu sehen, eine gestern gestellte Verlängerung der Baustelle hat die Verwaltung erstmal noch nicht genehmigt.

(rö)
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