Bilk 100 Prozent für Walter Schmidt

Bilk · Zum Abschied gab's ein dickes Lob für den neuen Vize-Bürgermeister.

 Marko Siegesmund (l.) tritt in die Fußstapfen von Walter Schmidt, der ihn dabei künftig vertritt.

Marko Siegesmund (l.) tritt in die Fußstapfen von Walter Schmidt, der ihn dabei künftig vertritt.

Foto: sg

So viel Lob ist selten, gerade in der Politik. Aber als Walter Schmidt am Dienstagabend entsprechend der nach der Kommunalwahl geschlossenen Kooperationsvereinbarung zwischen CDU und SPD seinen Rücktritt erklärte, gab es in der Bezirksvertretung 3 nicht einen, der heimlich gejubelt hätte. Neun Jahre war Schmidt Bezirksbürgermeister, hatte in dieser Zeit einen grünen (Dietmar Wolf) und zwei sozialdemokratische (Udo Figge, Lutz Goebels) Stellvertreter. Goebels, der dem Deal entsprechend ebenfalls zurücktrat, dankte Schmidt vor allem für seine Art der Amtsführung. "Er lässt auch seinen Stellvertretern genügend Raum, um im Stadtbezirk sichtbar zu werden", sagte Goebels. Und Dietmar Wolf, der nach dem Doppelrücktritt die Neuwahl leitete, bat das ganze Stadtteilparlament, sich zum Zeichen des Respekts vor dem scheidenden Amtsträger zu erheben. Dessen Nachfolger Marko Siegesmund (SPD) wurde mit 17 Stimmen in Schmidts "große Fußspuren"gewählt. Zwei Kommunalpolitiker hatten in geheimer Wahl ungültige Zettel abgeben. Beim neuen Stellvertreter aber herrschte seltene Einstimmigkeit: 100 Prozent für Walter Schmidt, der nur kurz in der Reihe seiner Fraktion Platz genommen hatte und nach diesem Traumergebnis wieder am Kopf der Bezirksvertretung saß.

Dann meldete sich auch noch Dieter Sawalies (Linke) zu Wort. Zum einen, damit sich Marko Siegesmund gleich daran gewöhnen kann, dass er oft etwas zu sagen hat, und auch um zu kritisieren, dass die Wahl, die eigentlich nur eine Formsache war, recht umständlich gelaufen sei. Aber vor allem wandte sich Sawalies an den neuen Vize-Bürgermeister: Selten habe er einen erlebt, der "immer so kollegial und fair" allen Bezirksvertretern gegenüber gewesen sei. Drum hätten die Linken Schmidt nicht nur mitgewählt, sondern auch noch eine Flasche als Geschenk dabei - "einen Roten von den Roten".

(RP)
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