Bilk Auf der Suche nach Heimat

Bilk · Eine Fotoausstellung zeigt den Weg einer jungen Afghanin.

 Früher mit Kopftuch, heute ohne: Khadija Ibrahimi

Früher mit Kopftuch, heute ohne: Khadija Ibrahimi

Foto: anne orthen

"Du bist keine Afghanin, du bist ein Mensch." Als Khadija Ibrahimi mit ihrer Familie aus Afghanistan floh, hoffte sie, so in ihrem neuen Heimatland gesehen zu werden. Die Fotografin Monica Brauer macht in ihrer Fotoausstellung "Annäherung - Deutschland meine Heimat" genau das. "Ich habe Khadija bei der Essensausgabe in Eller kennengelernt", erzählt Brauer. "Sie ist mir aufgefallen, weil sie so anders als die anderen Frauen war. Ihre Lebensfreude, Stärke, Offenheit und ihr Vertrauen haben mich beeindruckt." Das wollte die Fotografin in ihren Bildern widergeben.

Brauer zeigt den Weg, den die junge Afghanin seit ihrer Ankunft in Deutschland 2015 gegangen ist. Ihr Lerneifer wird genauso dokumentiert wie ihre Behördenbesuche und die sozialen Kontakte. Besonders die Fotos, die die Zeit im Flüchtlingszelt auf dem Schützenplatz von Eller abbilden, zeigen eine lebenslustige und glückliche Frau. "Der Empfang in Deutschland war so schön", erzählt sie.

Begleitet wird die Ausstellung von einer Tonaufnahme, die ein Gespräch mit Ibrahimi wiedergibt. Die 26-Jährige erzählt darin, wie sie in Afghanistan wegen ihrer modernen Einstellung bedroht wurde. Auch von ihrer Flucht und den Erfahrungen in Deutschland berichtet sie. Ibrahimi fühlt sich in Düsseldorf sehr wohl. Eine Lehrstelle als Schneiderin hat sie gefunden - der Asylantrag wurde aber fürs Erste abgelehnt. Trotzdem denkt Ibrahimi positiv. "Ich habe den großen Traum, eine Heimat für immer zu finden und einfach nur zu leben."

Die Fotoausstellung ist für zwei Wochen an der Himmelgeister Straße 107 (im Salzmann Bau) zu sehen. Termin können unter 314910 vereinbart werden.

(RP)
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