Bilk/Oberbilk Das Volksgarten-Gefühl im Wimmelbild

Bilk/Oberbilk · Die Bilker Künstlerin Ava Freimuth verbringt viel Zeit im Park und findet, dass er einer der schönsten, vielfältigsten und lebhaftesten der Stadt ist. Mit einer Illustration würdigt sie den Volksgarten und die besondere Stimmung vor Ort.

 In ihrem Atelier im Bürgerhaus Salzmannbau hat Ava Freimuth ihr Wimmelbild vom Volksgarten gezeichnet.

In ihrem Atelier im Bürgerhaus Salzmannbau hat Ava Freimuth ihr Wimmelbild vom Volksgarten gezeichnet.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Wenn Ava Freimuth im Volksgarten ist, fühlt sie sich direkt wohl und entspannt. Oft geht sie in dem Park joggen oder spazieren und macht dabei gerade in den Frühlings- und Sommermonaten viele spannende Beobachtungen und Entdeckungen. Denn dann wimmelt es vor Ort nur so von Tieren und Menschen: Dann sieht sie Schwäne, Kanada-Gänse oder Halsbandsittiche oder Düsseldorfer beim Sonnenbaden oder Händchenhalten oder Kinder beim Seilchenspringen. Und auch ein Luftschiff mit dem Schriftzug "Düsseldorf" hat sie schon über dem Streichelzoo schweben sehen. Im Volksgarten gebe es eben eine besondere, vor allem entspannte Atmosphäre, sagt die Künstlerin, die an der Düsseldorfer Kunstakademie und an der Essener Folkwang-Hochschule studiert hat und sich unter anderem auf Illustrationen und Zeichnungen spezialisiert hat.

Mit einer wimmelbildähnlichen Zeichnung des Parks und seiner Besucher würdigt sie die größte und auch beliebteste Freizeitanlage der Stadt. "Ich finde, dass der Volksgarten das verdient hat", sagt die 42-Jährige. Die Idee entstand, als ein Freund aus Portugal sie besuchte. "Nach einer Radtour durch den Park sagte er, er würde den Park ,das grüne Juwel' nennen und dass es in Lissabon, wo er wohnt, keinen vergleichbaren, wunderbaren Park gebe", sagt Freimuth. Im Sommer würden die Menschen "praktisch im Volksgarten leben", sagt die Künstlerin und lacht. Der Park, der als Teil des Südparks zur größten Anlage der Stadt gehört, sei für viele Düsseldorfer "eine Insel zum Luftholen mitten in der Großstadt". Daher sei vor Ort oft so viel los.

Bei ihrer Illustration des Volksgartens hat sich die 42-Jährige deswegen für eine Art Wimmelbild entschieden. "Es wimmelt von Menschen, Erlebnissen und Geschichten", sagt die Bilkerin, die an der Folkwang-Hochschule Kommunikationsdesign mit dem Schwerpunkt Illustration und Editorial Design studiert hatte. So ist ein Einradfahrer beim Jonglieren mit Kegeln zu sehen, eine menschliche Pyramide auf der Wiese, Hobby-Kicker sowie Tiere wie Katzen und Schwäne. Wer genau hinsieht, kann auch Baumkletterer sehen, Menschen beim Meditieren, einen Eisverkäufer, ein aufrechtstehendes menschliches Skelett auf dem Südfriedhof, das in einer Sprechblase nach "Ruhe" ruft, sowie Schweine und Ziegen im Streichelzoo.

Gearbeitet hat Freimuth bei ihrem 50 mal 70 Zentimeter großen Poster, das in ihrem Atelier im Bürgerhaus Salzmannbau an der Himmelgeister Straße in Bilk entstanden ist, mit Tusche und Feder. "Die Schraffuren verliehen dem Park die Lebendigkeit eines warmen Sonntags im Juli", findet die Illustratorin, die zum Beispiel für Zeitschriften und Magazine wie "Living at home" und "Brigitte" arbeitet.

Mit ihrem Poster hofft sie, Kindern und Erwachsenen "Lust auf den Frühling" zu machen und Düsseldorfern "das entspannte Volksgarten-Gefühl" nach Hause zu bringen. Ihre Illustration gibt es in einer Auflage von 500 Stück, die über ihre Webseite bestellt werden können und in ausgewählten Geschäften erhältlich sind.

Für die Bilkerin, die als freischaffende Künstlerin arbeitet, wird der Volksgarten, der 1895/1896 fertiggestellt wurde, jetzt sogar noch mehr zu einem zweiten Zuhause. "Inzwischen habe ich dort auch einen Schrebergarten", sagt sie und lacht.

(semi)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort