Bilk Ein Wohnquartier speziell für Senioren

Bilk · Am Moorenplatz ist nach zähmen Ringen ein modellhaftes Projekt für das Wohnen und Leben im Alter entstanden.

 Maren Dreyer (KB Servicewohnen) und Hartmut Mühlen (Seniorenrat) vor der neuen Wohnanlage am Moorenplatz

Maren Dreyer (KB Servicewohnen) und Hartmut Mühlen (Seniorenrat) vor der neuen Wohnanlage am Moorenplatz

Foto: Andreas Endermann

Als Norbert Dreyer 2012 zum ersten mal mit dem Seniorenrat über die Idee sprach, gemeinsam ein Wohnquartier speziell für Senioren in Düsseldorf zu entwerfen, sei er skeptisch gewesen. "Ich habe gedacht: Zu viele Köche verderben den Brei", erinnerte sich der Chef der KBBD Projektgesellschaft mbH gestern bei der offiziellen Eröffnung der sogenannten Servicewohnanlage "Wohnquartier am Moorenplatz" gegenüber der Uniklinik. Doch die "Hartnäckigkeit", mit der vor allen Dingen Hartmut Mühlen vom Arbeitskreis "Wohnen" des Seniorenrats das Projekt vorangetrieben habe, habe ihn beeindruckt und letztlich mit dazu beigetragen, dass das Quartier nach langen und zähen Vorplanungen realisiert werden konnte.

Die Anforderungen an ein Wohnquartier für Senioren waren hoch: Die Wohnungen sollten barrierefrei sein, aber auch in Zentrumsnähe entstehen, verkehrstechnisch gut angebunden sein und auch für Menschen mit geringen Einkommen (etwa Wohnberechtigungsschein) erschwinglich sein. Zudem sollten den Bewohnern vor Ort Hilfen angeboten werden, um ihren Alltag zu bewältigen, etwa hauswirtschaftliche Dienste oder Tages- und Kurzzeitpflege. Ein nachbarschaftliches Miteinander sollte durch die Strukturen in der Wohnanlage gefördert werden, etwa durch einen Gemeinschaftsraum und gemeinsame Aktivitäten. Das Projekt, so hoffte man beim Seniorenrat, sollte sogar Anstöße für ein zukünftiges seniorengerechtes Bauen in der Landeshauptstadt geben.

Das Konzept scheint aufzugehen. Bürgermeister Günter Karen-Jungen lobte das Wohnquartier, das aus barrieregerechten 40 Wohnungen besteht, als "großartiges Projekt". Es müsse sichergestellt werden, dass die Stadt trotz rasanten Wachstums für alle Zielgruppen und damit auch für Menschen über 60 und mit zum Beispiel geringem Einkommen attraktiv bleibe. Die von der Diakonie betreute Anlage sei ein gutes Beispiel dafür, dass dies gelingen könne.

Zufrieden zeigten sich gestern auch die Bewohner der Servicewohnanlage "Wohnquartier am Moorenplatz": Kritik wurde bei der Eröffnung kaum geäußert, dafür aber ein Wunsch. Denn bei all den Planungen sei etwas, das für die Lebens- und Wohnqualität wichtig sei, dann doch vergessen worden: Sitzbänke auf der Anlage. Norbert Dreyer reagierte prompt und versprach, sich darum zu kümmern.

(semi)
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