Bilk Flüchtlinge informieren sich an Uni

Bilk · Im Hörsaal 3F der Heinrich-Heine-Universität war gestern fast jeder Platz besetzt: Viele junge Asylbewerber wollten wissen, ob und wie sie hier studieren können. "Wir haben in den vergangenen Monaten zunehmend Anfragen von Flüchtlingen erhalten, die gerne in Düsseldorf ihr Studium aufnehmen oder beenden würden", erklärt Uni-Sprecher Julius Kohl. Deswegen habe man die Informationsveranstaltung organisiert.

Direkt studieren können die meisten Asylbewerber nicht, da dafür erst ihre Zeugnisse anerkannt und Deutschkenntnisse nachgewiesen werden müssen. Trotzdem öffnen alle Fakultäten Kurse für interessierte Asylbewerber. Für diese können sie sich anmelden, ohne sich einzuschreiben. So bietet etwa die juristische Fakultät die Vorlesung "Grundzüge des Europarechts" an, naturwissenschaftlich Interessierte können die Vorlesung "Grundlagen der Umweltchemie" besuchen. Besonders viele Vorlesungen ermöglicht die wirtschaftswissenschaftliche Fakultät - zum Teil auf Englisch. "Ich habe in Nigeria einen Bachelor in Wirtschaftswissenschaften gemacht und würde hier gerne den Master absolvieren", erklärt ein Interessierter. "Leider konnte ich keine Unterlagen mitnehmen, aber ich hoffe, dass meine Universität sie schicken wird." Er würde gerne eine Vorlesung auf Englisch besuchen und hat sich "International Trade" vorgemerkt.

"Die Asylbewerber dürfen zwar im Rahmen unseres neuen Angebots noch keine Prüfungen ablegen, aber es ist eine gute Möglichkeit, sich mit der Hochschule vertraut zu machen, die Deutschkenntnisse zu verbessern und andere Studierende kennenzulernen", sagt Kohl. Der Asta selbst bietet zudem 40 Plätze in zwei Deutsch-Sprachkursen an.

(arm)
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