Bilk Heimatfreunde haben Archiv neu eröffnet

Bilk · Drei Jahre lang wurden die Räumlichkeiten an der Himmelgeister Straße in Bilk von Grund auf saniert.

 Besonders stolz ist Erich Pliszka auf die Exponate zur Bilker Sternwarte wie dieses dreifüßige Fernrohr aus dem Jahr 1826.

Besonders stolz ist Erich Pliszka auf die Exponate zur Bilker Sternwarte wie dieses dreifüßige Fernrohr aus dem Jahr 1826.

Foto: andreas endermann

Erich Pliszka ist stolz: Endlich kann er die Sammlung des Hermann-Smeets-Archivs der Bilker Heimatfreunde wieder einem Publikum präsentieren. Drei Jahre lang haben der Vereinspräsident und seine Mitstreiter die Räumlichkeiten an der Himmelgeister Straße in Bilk von Grund auf saniert, jetzt ist alles fertig, die Ausstellung neu sortiert und das Archiv damit ab sofort wieder für die Öffentlichkeit zugänglich.

"Wir mussten im Grunde genommen das komplette Gebäude sanieren. Die Räume waren zu feucht, im Keller stand Wasser. Deshalb musste alles trockengelegt werden und erst dann in den Räumen renoviert werden", sagt Pliszka. Gekostet hat das rund 140 000 Euro, finanziert durch den Verein, die Stadtsparkasse Düsseldorf und die Bezirksvertretung 3, in deren Zuständigkeitsbereich Bilk und seine Institutionen liegen. In sechs Räumen präsentieren die Heimatfreunde nun Gegenstände, Urkunden und Fotos aus dem historischen Bilk.

In einem Raum wird zum Beispiel der Nachlass von Leo Statz, Unternehmer und Kritiker des NS-Regimes, gezeigt. "Eines der Dokumente, die wir hier ausstellen, ist zum Beispiel die Rechnung, die Statz' Witwe über seine Hinrichtung erhielt", berichtet Pliszka. Weil es sich dabei um eine originale Urkunde handelt, ist das Archiv der Heimatfreunde dazu verpflichtet, sie besonders vorsichtig aufzubewahren. "Die Dokumente sind teilweise mit Bleistift verfasst. Wenn da zu viel Licht drankommt, verbleicht die Schrift. Deshalb schützen wir den Raum mit Rollläden."

Ebenfalls beherbergt das Archiv eine Sammlung der Werke des Lyrikers Ferdinand Freiligrath, der lange Jahre in Bilk lebte, sowie Zeugnisse, die an den Bilker Pfarrer Anton Joseph Binterim erinnern, der Zeit seines Lebens den Stadtteil geprägt hat. Besonders stolz sind die Heimatfreunde zudem auf die Exponate zur alten Bilker Sternwarte von Johann Friedrich Benzenberg. "Die konnten wir nach der Zerstörung der Sternwarte im Krieg retten", sagt Pliszka. Maßgeblich daran beteiligt war der erste Präsident der Heimatfreunde, Hermann Smeets, nach dem das Archiv benannt ist.

Wer das neugestaltete Archiv der Bilker Heimatfreunde einmal persönlich erkunden möchte, hat dienstags und donnerstags zwischen neun und zwölf Uhr sowie nach Vereinbarung die Möglichkeit dazu. Das Archiv befindet sich im Hinterhof des Hauses Himmelgeister Straße 73.

(RP)
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