Bilk Initiative fordert Tempo 30 - nicht nur auf dem Südring

Bilk · Eine erlaubte Fahrgeschwindigkeit von 30 Kilometern pro Stunde im ganzen Stadtgebiet - das wünscht sich die Bilker Kooperationsgemeinschaft Staufreier Südring (SFS). Die Bürger luden Landtagskandidaten zu einer Podiumsdiskussion unter der Moderation von Arne Klüh ins Bürgerhaus Bilk ein.

Um Staus und hohe Abgaswerte zu verringern, wünscht sich die SFS ein neues Verkehrskonzept. Ihre Vorschläge sind, Lkw aus dem Stadtgebiet zu entfernen und eine Regelgeschwindigkeit von 30 km/h einzuführen. Letzteres wurde laut der Kooperationsgemeinschaft bereits in anderen europäischen Städten wie Berlin und London ausprobiert und habe dort vielversprechende Erfolge gebracht. Stefan Engstfeld (Die Grünen) begrüßt die Idee, 30 Kilometer pro Stunde auf allen Straßen Düsseldorfs festzulegen. Er schlägt eine "umgekehrte Logik" vor, nach der begründet werden muss, warum eine Straße mit 50 Kilometern pro Stunde befahren werden dürfe. Marion Warden (SPD) kann sich ebenfalls vorstellen, das Konzept auszuprobieren und bei Erfolg beizubehalten. Stefan Wiedon (CDU) und Stephan Meyer (FDP, als Vertreter für Landtagskandidat Rainer Matheisen) reagierten skeptisch auf den Vorschlag und brauchten die Argumentation von SFS-Mitglied Jürgen Borrmann, der ausführlich vorrechnete, wie viele Fahrzeuge bei geringer Geschwindigkeit auf den Straßen Platz fänden. Das Ergebnis: Bei Tempo 30 passten durch den Mindestabstand acht Fahrzeuge pro Minute mehr auf die Straße als bei einer höheren Geschwindigkeit. Dies überzeugte Anja Vorspel (Die Linke) jedoch nicht. Sie ist für einen Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs und für Fahrradschnellwege. Zudem schlug sie eine genauere Kontrolle der durch die Stadt fahrenden Lkw vor und eine Strafe, sollten sie unerlaubt die Stadt als Abkürzung nutzen, um keine Maut bezahlen zu müssen. Dieser Vorschlag wurde von den anderen Politikern positiv aufgenommen. Lediglich Stephan Meyer glaubt nicht, dass Strafen abschrecken.

Trotz der Diskussionen, die sich auch aufgrund der regen Publikumsbeteiligung bildeten, kamen Politiker und Bürger zu keinem gemeinsamen Ergebnis.

(alsa)
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