Bilk Schule kämpft mit Karnevalswagen für Inklusion

Bilk · Seit acht Jahren vergibt die Karnevalsgesellschaft Weissfräcke den Förderpreis "Goldener Lackschuh" an Personen oder Initiativen, die sich für die sozialen Belange Düsseldorfs engagieren. In diesem Jahr wurde der Preis für alle Düsseldorfer Schulen ausgeschrieben. Gewonnen hat unter anderem die Hulda-Pankok-Gesamtschule, die nun mit einem ganz besonderen Karnevalswagen am Rosenmontagszug teilnehmen wird. "Inklusion - wir schaffen das" steht in riesengroßer Graffiti-Schrift auf dem als Fuhrwerk gestalteten Karnevalswagen. Als Zeichen für die Leistungsstärke von Behinderten werden Rollstuhlfahrer den Wagen an Rosenmontag symbolisch ziehen.

 Mit Graffiti haben die Schüler, Lehrer und Helfer das Gespann besprüht - Inklusion spielt für die Hulda-Pankok-Gesamtschule auch im Karneval eine Rolle.

Mit Graffiti haben die Schüler, Lehrer und Helfer das Gespann besprüht - Inklusion spielt für die Hulda-Pankok-Gesamtschule auch im Karneval eine Rolle.

Foto: m. klähn

"Bewusst ironisch, bissig und auch politisch" sei das gewählte Thema, sagt Organisator Philipp Koep. Seit 20 Jahren beschäftigt sich die Hulda-Pankok-Gesamtschule bereits mit dem Thema Inklusion. "Wir wollen ein Bekenntnis zur Inklusion liefern, gleichzeitig aber auch darauf aufmerksam machen, wo uns der Schuh drückt." Die Inklusion sei ein sehr positiver Gedanke, mit kaputten Aufzügen, zu wenig Lehrern und zu großen Klassen hapere es jedoch an der Umsetzung, bedauert Koep.

Mit dieser eindringlichen Botschaft überzeugte die Gesamtschule auch die Senatoren der Weissfräcke. Als eine von drei Schulen gewann sie einen Workshop zum Wagenbau von Jacques Tilly, 1000 Euro für die Gestaltung und als Highlight einen Platz im Rosenmontagszug. Doch vorher stand für die Schüler, Lehrer und Eltern viel Arbeit an: Zwischen Weihnachten und Neujahr wurde vier Tage lang gewerkelt. Bei der Generalprobe, dem Kinderumzug, wurde der Wagen dann vom Düsseldorfer CC als zweitbester Wagen prämiert. Heute wird es dann so weit sein: Lehrer, Eltern und Schüler mit und ohne Behinderung werden Teil des Rosenmontagszugs sein. "Das ist eine echte Herausforderung", sagt Koep. Schließlich könne ein Rollstuhlfahrer wegen der Kälte und der vielen Kilometer nicht den ganzen Umzug mitmachen. Er ist dennoch überzeugt: "Zusammen schaffen wir das" - getreu dem Motto des Wagens.

(RP)
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