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Carlstadt Auf den Spuren des Zitadellenviertels

Carlstadt · Eine lesenswerte Publikation des Maxhauses rekonstruiert das Leben der vergangenen 400 Jahre auf der Zitadelle und im Alten Hafen.

 Die barocke, ehemalige Klosterkirche der Franziskaner an der Citadellstraße nennen viele Anwohner liebevoll "Die Max".

Die barocke, ehemalige Klosterkirche der Franziskaner an der Citadellstraße nennen viele Anwohner liebevoll "Die Max".

Foto: Endermann, Andreas (end)

Wenn eine Kultureinrichtung zum zehnjährigen Bestehen eine Publikation herausbringt, befürchten Außenstehende schnell das Schlimmste: dass darin nur bekannte Geschichten und Fakten über diese Institution aneinandergereiht und mit viel zu viel Lob durchtränkt wurden.

 Der Klosterhof des Maxhauses ist ein beliebter Treffpunkt im Zitadellenviertel. Rund 60.000 Menschen besuchen jedes Jahr das Maxhaus.

Der Klosterhof des Maxhauses ist ein beliebter Treffpunkt im Zitadellenviertel. Rund 60.000 Menschen besuchen jedes Jahr das Maxhaus.

Foto: Endermann, Andreas (end)

Doch mit der 25-seitigen Publikation, die das Maxhaus mit dem städtischen Institut für Denkmalschutz und -pflege veröffentlicht hat, ist das anders. "Maxkloster und alter Hafen Düsseldorf: 400 Jahre Leben auf der Zitadelle" ist das Porträt eines historisch, architektonisch und gesellschaftlich interessanten Viertels und damit auch ein Ausschnitt der Stadtgeschichte.

Der Katalog, der die Ausstellung "Das verborgene Kloster" im Gewölbe des Maxhauses ergänzen soll, dokumentiert und erklärt etwa die Voraussetzungen für den Bau der Zitadelle. So wird wohl schon um 1540 daran gebaut: Dem Hafen vorgelagert, soll sie vor Angriffen, Eisgang und Hochwasser schützen. Doch schon um 1641 gibt es eine Kehrtwende, soll die Zitadelle bebaut und bewohnt werden.

 Der Alte Hafen wurde erst ab 1985 ausgegraben und hat keine direkte Verbindung mehr zum Rhein. Der Aalschokker steht seit 1996 im alten Hafenbecken.

Der Alte Hafen wurde erst ab 1985 ausgegraben und hat keine direkte Verbindung mehr zum Rhein. Der Aalschokker steht seit 1996 im alten Hafenbecken.

Foto: Endermann, Andreas (end)

Der Wandel vollzieht sich allerdings erst mit den Franziskanern um 1651, als der Orden von Herzog Wolfgang Wilhelm von Pfalz-Neuburg - nach dessen Konvertierung zum katholischen Glauben - die Erlaubnis zur Niederlassung in Düsseldorf erhält. Da Wilhelm die Bebauung beschleunigen will, erwirbt er für den Orden sogar das benachbarte Haus sowie den Garten und schafft damit ideale Bedingungen für eine Klostergründung am Stadtrand und mit Nähe zur einfachen Bevölkerung.

Schnell wird das Kloster und später auch dessen Neubau zum Anziehungs- und Treffpunkt. 400 Jahre später ist das noch immer so, was daran liegen könnte, dass das Viertel wie konserviert wirkt. Gerade in der barocken Maxkirche und dem Klostergebäude, das vor zehn Jahren zum katholischen Stadthaus umgebaut wurde und als Ort der Begegnung und des Austauschs fungiert, ist noch viel von der spirituell geprägten Geschichte des Stadtteils zu spüren. "Bis heute lassen sich hier Spuren des früheren Lebens in Düsseldorf finden, was diesen Ort für die Stadt so besonders macht", meint Ralf Lommerzheim, einer der Autoren des Katalogs und Archäologe beim Denkmalamt.

(RP)
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