Carlstadt Das Hetjens-Museum träumt von einem Café

Carlstadt · Der Freundeskreis des Keramik-Hauses stellt seine Ideen für die Zukunft vor.

 So wie in dieser Montage könnte das neue Café am Hetjens-Museum in der Carlstadt aussehen.

So wie in dieser Montage könnte das neue Café am Hetjens-Museum in der Carlstadt aussehen.

Foto: Diesseits Kommunikationsdesgin

Die Politik diskutiert seit Jahren über eine Reform der Düsseldorfer Museen - jetzt zeigt das Keramikmuseum Hetjens in der Carlstadt, dass es auch gern selbst Ideen für seine Zukunft einbringen möchte. Eine davon: Der Freundeskreis des Museums, der mit mehr als 700 Mitgliedern zu den größten der Stadt gehört, und die Mitarbeiter um die kommisarische Leiterin Daniela Antonin träumen von einem neuen Café in dem historischen Palais Nesselrode im Stadtzentrum. Auf ihrer Liste ihrer Visionen stehen auch ein frei zugänglicher Museumsshop, ein großzügigerer Eingangsbereich - und eine zeitgemäßere Präsentation der hochkarätigen Sammlung.

Doris Berzdorf aus dem Vorstand des Freundeskreises und Leiterin Antonin haben die in den vergangenen zwei Jahren erarbeiteten Ideen jetzt dem Kulturausschuss vorgestellt. Sie haben den Mitgliedern auch eine Broschüre in die Hand gedrückt, die durch klare Botschaften überrascht - das ist in der auf Harmonie getrimmten städtischen Kulturlandschaft nicht alltäglich.

Die Broschüre nennt zwar vor allem viele Stärken und Potenziale des Hauses, vom guten Ruf in der Fachwelt bis zur traumhaften Lage der Immobilie, kommt aber auch auf Schwächen zu sprechen: "Auf dem Stand der 90er Jahre" ist eine Seite überschrieben, die negative Kritiken von Besuchern an der Dauerausstellung versammelt. Dem wollen Freundeskreis und Museumsleitung nun ihre Visionen gegenüberstellen. "Trotz kaum vorhandener Mittel arbeitet das Hetjens an seiner Zukunft", heißt es in der Broschüre, deren Herausgeber der Freundeskreis ist.

An den Anfang haben die Autoren einen Auszug aus dem Testament von Sammlungsgründer Laurenz Heinrich Hetjens gestellt - und das nicht zufällig. Er hatte 1902 verfügt, das für seine Sammlung zu bauende Museums dürfe nicht unter die Leitung des damals existierenden Gewerbemuseums gestellt werden. Das passt zu aktuellen Debatten: Im Raum steht eine Angliederung des Hetjens an den Kunstpalast und vielleicht sogar ein Umzug an den Ehrenhof. Das, so die Botschaft der Broschüre, wäre eine katastrophale Idee für ein Museum mit Visionen.

(arl)
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