Carlstadt/Heerdt Kunst aus Holz für den guten Zweck im Café Bittner

Carlstadt/Heerdt · Für den Genuss von süßen Köstlichkeiten steht das Café Bittner schon seit 1905. Und seit gut einem Jahr führt Bäckerei-Unternehmer Norbert Büsch, der das Haus vor knapp einem Jahr vor der Schließung gerettet und dann umgebaut und umgestaltet hat, diese Tradition weiter.

 Die Künstlerin Margret Kohtes-Ingerfeld mit dem Chef des Café Bittner, Norbert Büsch, vor Holzschnitten auf Chinapapier.

Die Künstlerin Margret Kohtes-Ingerfeld mit dem Chef des Café Bittner, Norbert Büsch, vor Holzschnitten auf Chinapapier.

Foto: Bernd Schaller

Doch er sorgt auch für neue Impulse. So wie gestern Abend, als er den Auftakt gab für die Kombination von Kunst und kulinarischen Köstlichkeiten: Das Café am Carlsplatz wird jetzt als Ausstellungsort genutzt und das - passend zum St.-Martins-Fest - unter dem Motto des Teilens.

Ausgestellt werden die Arbeiten der Künstlerin Margret Kohtes-Ingerfeld, die in Heerdt auf dem Böhler-Areal ihr Atelier hat. Sie zeigt vor allem Arbeiten aus Holz, bei denen sie sich von Tüchern, Textilienmustern und dem Faltenwurf von Stoffen inspirieren lassen hat. Zu sehen sind zum Beispiel Holzschnitte mit Ornamenten auf Chinapapier und Skulpturen, die menschlichen Gesichtern nachempfunden sind.

Mit einem Teil des Erlöses aus dem Verkauf der künstlerischen Arbeiten und einer süßen "Martinsbrezel", die ab heute erhältlich ist, wird die Flüchtlingsarbeit der Stiftung "Meerbusch hilft" unterstützt. Die Künstlerin engagiert sich für die Stiftung bereits, gibt mehrmals die Woche Flüchtlingskindern Deutsch-Unterricht. Mit dem Café Bittner fühlt sie sich seit langem verbunden: "Meine Eltern trafen sich hier vor 50 Jahren." Unter der neuen Leitung des Traditionshauses zeige man nach der Offenheit gegenüber neuen Angeboten in den Auslagen auch bei der Nutzung des Raums als Ausstellungsort Profil. Die Ausstellung zum Motto "Art und Tarte" kann noch bis zum 15. November während der Öffnungszeiten besichtigt werden.

Nach der Finissage kann man sich bei Bittner vorstellen, vor Ort weitere Kunst- und Kulturprojekte anzubieten, zum Beispiel Leseabende. Ein Text wird schon seit gestern Abend ausgestellt: Darin schildert Kohtes-Ingerfeld, warum Tücher sie so sehr bewegen: weil sie einen Menschen "vom ersten Schrei bis zum letzten Atemzug" umhüllten, "Geborgenheit bieten", aber auch Tränen trockneten.

(semi)
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