Derendorf Bus ausgebremst: Frau muss 2800 Euro zahlen

Derendorf · Einen schlechten Dienst erwies sich eine 52-jährige Autofahrerin gestern, als sie unter Protest gegen 2000 Euro Strafe vors Amtsgericht zog. Diese Sanktion war gegen sie verhängt worden, weil sie im Herbst 2016 einen Rheinbahn-Bus der Linie 722 Fahrtrichtung Messe nachmittags vor der Haltestelle an der Roßstraße geschnitten, ausgebremst und den Busfahrer so zu einer Notbremsung gezwungen hatte. Eine 61-jährige Frau im Bus prallte dadurch mit dem Kopf gegen eine Haltestange, erlitt schmerzhafte Gesichtsprellungen am Oberkiefer und am Jochbein, klagt seitdem über anhaltende Schmerzen.

Doch die Autofahrerin wurde in der Verhandlung nach ihrem Protest nun deutlich härter bestraft. Statt 2000 Euro muss sie laut Urteil nun 2800 Euro Strafe zahlen, verlor zudem den Führerschein und kassierte noch eine neunmonatige Sperre bis zur Neuanmeldung. Begründet hat der Richter die härtere Strafe unter anderem damit, dass die Angeklagte durch ihr riskantes Überholmanöver laut Angaben des Busfahrers damals erst in den Gegenverkehr geprescht, dann kurz vor dem Linienbus wieder eingeschert und sofort abrupt gebremst habe. Die Angeklagte winkte dazu aber ab und versicherte, ihr damaliges Fahrverhalten habe "keinerlei Gefährdung dargestellt".

Der Richter wertete ihr Manöver jetzt allerdings nicht nur als eine Nötigung, sondern sogar als eine fahrlässige Straßenverkehrsgefährdung. Und weil die Fahrerin im Prozess völlig uneinsichtig auftrat, hat er ihre Strafe von anfangs 50 Tagessätzen auf jetzt 70 Tagessätze zu je 40 Euro angehoben.

(wuk)
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