Derendorf Derendorf hat ein Herz für Kleinkunst

Derendorf · Mehr als 20 Jahre lang seien sie ein richtiger "Wanderzirkus" gewesen, sagt Gianni Sarto mit Blick auf die Stationen des Vereins, die über Italien, München und das Ruhrgebiet nach Düsseldorf führten. Der künstlerische Leiter des Vereins "TheaterLabor TraumGesicht" entwarf in den 70er Jahren an der Münchner Oper Masken und Gewänder, als er den Schauspieler und Vorsitzenden Wolfgang Keuter kennenlernte. Gemeinsam entstand die Idee, ein Schauspiel zu entwickeln, das nicht nur auf der Bühne nützlich sein sollte - dieser Grundgedanke besteht auch nach 30 Jahre nach der Gründung. Der gemeinnützige Verein richtet sich mit seinem Angebot aus Schauspielunterricht, Atem- und Sprechtrainings an alle, die eine andere Seite an sich entdecken möchten.

Davon profitiert auch Stefanie Hölscher. Die Psychotherapeutin (37) kommt seit 2,5 Jahren in den Unterricht von Wolfgang Keuter. "In meiner Arbeit muss ich mich selbst immer ein Stück rausnehmen. Die Schauspielerei hilft mir, Blockaden zu lösen. Und Wolfgang nimmt sich auch für jeden einzelnen unglaublich viel Zeit." Geprobt wird seit vier Jahren in den Räumlichkeiten der Lacombletschule. "Uns geht es hier so gut wie lange nicht", sagt der stellvertretende Vorsitzende Thies Eisele. Eine konstante und verlässliche Spielstätte sei über die Jahre das konstante Problem des Vereins. Eine Fürsprecherin hat der Verein in Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP) gefunden. Es dürften nicht immer nur die großen Projekte sein, die gefördert würden - "auch für so ein Kleinod muss Platz sein." Platz, der ein bisschen rarer geworden ist. Gut 200 Flüchtlinge sind in der Schule untergebracht. Für die neuen Nachbarn will sich Sarto ein Projekt ausdenken. Die Schauspielerei fungiere schließlich auch als Lebenshilfe, so Keuter.

(isg)
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