Derendorf/Gerresheim Fahrgäste klagen über alte Bahnen

Derendorf/Gerresheim · Verspätungen und volle Bahnen, das alles liege an den alten Zügen, die seit dem Start der Wehrhahnlinie vor einigen Wochen vermehrt auf den Linien 707 und 701 eingesetzt würden, sagt Barbara Wächter. Die Derendorferin ist sauer und hat kein Verständnis für die Fahrzeugplanung der Rheinbahn. "In die alten Bahnen lässt es sich schwieriger einsteigen als in die neuen. Durch die Stufen im Innern bleiben viele, die durch Rollator oder Kinderwagen nicht weiterkommen, im Eingangsbereich stehen. Die Bahn kann dann nicht weiterfahren und es kommt zu Verspätungen", schildert sie. Außerdem seien auf den Linien der 707 und 701 nur noch kurze Züge unterwegs, während auf der Wehrhahnlinie oft sogar zweizügige Bahnen führen, beklagt die Derendorferin.

 Die Rheinbahn wird die alten Bahnen erst mal nicht austauschen.

Die Rheinbahn wird die alten Bahnen erst mal nicht austauschen.

Foto: End

Rheinbahn-Sprecher Georg Schumacher sieht die Lage allerdings weniger dramatisch, wie er auf Anfrage unserer Redaktion mitteilt. "Die Wehrhahnlinie wurde in der jetzigen Form angelegt, da es sich bei diesen Linien um die Hauptachsen in Düsseldorf handelt. Wo erhöhter Bedarf besteht, setzen wir natürlich mehr Züge ein. Die 707 ist auch eine wichtige Linie, bedient aber eben keine Hauptstrecke", sagt der Sprecher des Düsseldorfer Verkehrsunternehmens. Die Einstiegshöhe liege sowohl bei den alten als auch bei den neuen Bahnen konstant bei 25 Zentimetern. Die alten Fahrzeuge hätten 155 Sitzplätze, die vergleichbare Silberpfeil-Generation, wenn sie als einfacher Zug fährt, 153.

Das Gedränge am Eingang sieht Schumacher als generelles Problem: "Für 80 Prozent unserer Fahrgäste ist die Stufe im Innern kein Hindernis." Dass viele Fahrgäste im Eingangsbereich stehen blieben, sei "ein bekanntes Problem". Das habe allerdings nichts mit Kinderwagen und Rollatoren zu tun. "Viele Fahrgäste, die bald wieder aussteigen wollen, bleiben dort stehen und gehen nicht weiter durch, um schnellstmöglich zur Tür zu kommen, sagt der Sprecher der Rheinbahn.

Austauschen will die Rheinbahn die alten Straßenbahnen erst einmal nicht. Als Nächstes an der Reihe ist die erste Stadtbahn-Generation, die momentan meist auf der Linie U75 eingesetzt wird. Bereits Ende 2014 wurden dafür 42 neue Züge bestellt, es besteht eine Option auf die Bestellung von weiteren 16 Stück. Der erste Wagen soll dann im kommenden Jahr ausgeliefert und zunächst ausgiebig getestet werden, so der Sprecher der Rheinbahn.

(RP)
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