Derendorf Höranlage für Kapelle auf Nordfriedhof

Derendorf · Hörgeschädigte sollen mit Hilfe des Systems Pfarrer oder Trauerredner problemlos verstehen können.

Nachdem es immer wieder Beschwerden gab, dass Schwerhörige in der Kapelle des Nordfriedhofs den Rednern nicht folgen konnten, wurde 2010 für mehr als 10.000 Euro eine Beschallungsanlage angeschafft. Probleme gab es danach trotzdem, und das habe nach Auffassung des Friedhofsamtes daran gelegen, dass Pfarrer oder Trauerredner nicht die technischen Hilfsmittel genutzt hätten. Das sei aber zu kurz argumentiert, befand die Seniorenrätin Marlene Utke in der Sitzung der Bezirksvertretung 1, die dafür plädierte, lieber noch einmal Geld in die Hand zu nehmen und mit dem Einbau einer induktiven Höranlage in der Friedhofskapelle die Schwierigkeiten für Hörgeschädigte endlich auf Dauer zu beseitigen.

Zusammen mit Klaus Heller, Vorsitzender des Deutschen Schwerhörigenbundes in Düsseldorf, und Mitarbeitern der Friedhofsverwaltung sei bei zwei Ortsterminen ermittelt worden, wie die Teilhabe hörbehinderter Menschen an den Beerdigungzeremonien sichergestellt werden kann. Die probeweise Auslegung einer induktiven Ringschleife, ihre Verbindung mit der bereits vorhandenen Beschallungsanlage zur Überwindung von Halleffekten sowie die Herstellung eines entsprechenden Magnetfeldes in der Kapelle durch eine Fachfirma sei für alle überzeugend gewesen, berichtete Utke. Von einem Angebot für mobile Hörhilfen, die auch das Mithören der Worte am Grab ermöglicht hätten, sei wegen des erforderlichen Personalaufwandes sowie der nicht auszuschließenden Gefahr, dass die Geräte im Anschluss mitgenommen werden, Abstand genommen worden.

Da der Wunsch Utkes ohnehin in einem gemeinsamen Antrag von SPD, Grünen und Linken Niederschlag fand, wird er dank einer breiten Mehrheit nun auch an die Verwaltung herangetragen. Die soll entsprechende Angebote einholen, damit die induktive Höranlage auch zeitnah in der Friedhofskapelle eingebaut werden kann. Auch die Untere Denkmalbehörde muss ihr O.k. dazu geben. Die Maßnahme könnte durch Mittel der Bezirksvertretung 1 umgesetzt werden, die eine Übernahme der Kosten in Aussicht stellt.

Unverändert müsse jedoch mit Nachdruck auf die Redner eingewirkt werden, Stand- und Ansteckmikrofon zu benutzen. Nur so seien die baulich bedingten Halleffekte ausgesteuert und werde das Magnetfeld für hörbehinderte Personen erzeugt, betonte Utke. Für Herzschrittmacher stelle das System kein Problem dar.

(RP)
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