Düsseltal Die Sanierung der Bahnhöfe zieht sich

Düsseltal · Bei einem Ortstermin am S-Bahnhof Wehrhahn rechtfertigt sich die Deutsche Bahn für Verzögerungen, defekte Aufzüge und Rolltreppen.

 Stephan Boleslawsky (l.), Leiter Bau- und Anlagemanagement der DB-Netze, und CDU-Chef Thomas Jarzombek am Bahnhof Wehrhahn.

Stephan Boleslawsky (l.), Leiter Bau- und Anlagemanagement der DB-Netze, und CDU-Chef Thomas Jarzombek am Bahnhof Wehrhahn.

Foto: Andreas Endermann

Eigentlich ging es Stephan Boleslawsky, dem Leiter Bau- und Anlagemanagement der DB-Netze nur darum, ein bisschen Verständnis zu wecken, für das, was die Bahn hier macht. Dass es bei Sanierungen im Bestand und während der Betrieb aufrecht erhalten wird, nicht immer glatt läuft, sagte er, dass beim Erscheinungsbild der Bahnhöfe nicht immer alles in der Hand der Deutschen Bahn liegt, dass seine Leute also tun, was sie können, damit Düsseldorf schöne und barrierefreie Bahnhöfe hat.

Der Düsseldorfer CDU-Chef Thomas Jarzombek, der zu diesem Ortstermin am S-Bahnhof Wehrhahn geladen hatte, sah das naturgemäß ein wenig anders. Alles ziehe sich zu lange hin, sagte er, man müsse "mehr Dampf auf den Kessel geben", er habe auch mit Ronald Pofalla über den S-Bahnhof Gerresheim gesprochen, der ja in einem bescheidenen Zustand ist und auch dringend saniert werden müsse.

Hier konnte der Vertreter der Bahn immerhin eine neue Wasserstandsmeldung machen. Stadt und Bahn hätten sich über eine Sanierung geeinigt. Dennoch könne die sich noch bis zu drei Jahre hinziehen.

Oder auch länger, denn: "Eine seriöse Aussage über den Zeitplan kann ich nicht treffen", sagte Boleslawsky. "Die armen Gerresheimer", erwiderte Jarzombek.

Dreckige und kaputte Bahnhöfe in der Region
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Foto: Dr.-Ing. Heinrich Theissen

Auch beim Thema Umgestaltung des Hauptbahnhofes und des Konrad-Adenauer-Platzes bleib die Auskunft von Boleslawsky eher vage: Es gebe eine Arbeitsgruppe mit der Stadt und er habe die Hoffnung, dass es im Herbst dieses Jahres noch erste Ergebnisse gebe. Jarzombek schwärmte von Supermärkten in Berliner S-Bahnhöfen, die er als Bundestagsabgeordneter kenne und wünschte sich so etwas auch für den Bahnhof in Düsseldorf. Auch hier dämpfte der Bahn-Vertreter die Erwartungen. So führte er aus, dass es einfach ein Platzproblem sei, dass die Ketten, die für so etwas in Frage kämen, nun einmal besondere Ansprüche hätten, die sich in Düsseldorf nur schwer erfüllen ließen.

Immerhin: Bei den Bahnhöfen Zoo, Wehrhahn und Derendorf ist ein Ende absehbar. Zoo sei fertig, Wehrhahn ebenfalls, in Derendorf sei man auf einem guten Weg, bis Juni 2016 würden die Bahnsteigkante und die restlichen Pflasterarbeiten abgeschlossen werden, am Wehrhahn wird noch bis 2016 der Ausgang Ackerstraße erneuert. Zufrieden sei er damit nicht. Die Verzögerungen der Sanierung, sei bedauerlich. Immerhin räumte die Bahn ein, dass es Probleme mit den beauftragten Bauunternehmen gegeben habe. In Derendorf seien zudem noch alte Bahnsteige entdeckt worden, die hätten erst gesichtet und begutachtet werden müssen, und das dauere eben.

Auch zum Problem der oft nicht funktionierenden Fahrstühle und Rolltreppen (gestern am Bahnhof Wehrhahn war alles funktionstüchtig) äußerte sich der Vertreter der DB. So teste man gerade ein System, das die Menschen vorab per App auf dem Handy informiert, ob alles korrekt funktioniert, "oder ob man sich einen anderen Bahnhof suchen muss". Jarzombek schien das wiederum das "eher theoretisch".

(RP)
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