Düsseltal/Oberbilk Eine Bühne für junge Künstler

Düsseltal/Oberbilk · Ab morgen werden bei "damenundherren" Arbeiten vorgestellt, die mit dem Jugendkunstverein "Verbunt" aus Düsseltal entstanden sind. Die Ausstellung wird von Mitmach-Aktionen begleitet.

 Seit gestern sind Christian Dünow, Britta Kollmann und andere Helfer des Vereins dabei, die Ausstellung mit Fotos und Arbeiten aufzubauen.

Seit gestern sind Christian Dünow, Britta Kollmann und andere Helfer des Vereins dabei, die Ausstellung mit Fotos und Arbeiten aufzubauen.

Foto: Anne Orthen

Die vielen Fotos an der langen Wand im ehemaligen Friseursalon zeigen, wie vielfältig das ist, was die Künstler des Jugendkunst- und -kulturvereins "Verbunt" im vergangenen Jahr mit Jugendlichen aus und in den unterschiedlichen Stadtteilen umgesetzt haben. Eins zeigt das Spielplatzhaus auf dem Hermannplatz in Flingern, in dem zum Beispiel Spiele ausgeliehen werden können. Kinder zwischen sechs und zehn Jahren aus dem Stadtteil hatten im Vorfeld überlegt, wie sie es gerne gestalten würden und entwarfen Skizzen. Die Ideen wurden dann auf die Hauswände gesprüht - Roboter zum Beispiel, die über lilafarbene Planeten wandern, und Papierflieger, die um achtarmige Monster kreisen. Andere Fotos zeigen eine Sitzskulptur aus Beton, Linoldrucke oder aus Dachlatten angefertigte begehbare Skulpturen, die zum Beispiel wie Zelte aussehen.

In einer Ausstellung, die morgen in Oberbilk eröffnet wird, wollen die Künstler des Vereins "Verbunt Jugendkunst" aus Düsseltal einen Überblick über die vielen Projekte im öffentlichen Raum geben, die im vergangenen Jahr entstanden sind. Der gemeinnützige Verein war im Jahr 2010 gegründet worden und fördert die freie Jugendkunst und -kultur in der Landeshauptstadt. Dafür gehen die Künstler auch genau dorthin, wo sich Jugendliche gerne in der Freizeit treffen, zum Beispiel auf Spielplätze oder auf die Skateranlage im Ulenbergpark, sagt Anne Karategin vom Verein.

Gemeinsam entwickelt man dann kreative, alltagsorientierte Ideen und Projekte und überlegt, wie man diese am besten umsetzen könnte. Künstler aus den Sparten Film, Musik, Tanz, Theater und Gestaltung helfen den Jugendlichen dabei. "Wir gehen dabei auf die Bedürfnisse und auch auf die Lebenswirklichkeit der Jugendlichen ein", sagt Anne Karategin. Es gehe nicht darum, den jungen Düsseldorfern etwas vorzuschreiben, sondern gemeinsam etwas anzustoßen und umzusetzen. Durch das moderne und offene Kunst- und Aktionsprogramm sollen die Jugendlichen, die in der Regel zwischen zwölf und 21 Jahre alt sind, zu neuen kreativen Ausdrucksformen angeregt werden. Seit 2011 ist der Verein ein anerkannter freier Träger der Jugendhilfe.

An der Wand beim alternativen Kunst- und Kulturverein "damenundherren", wo die Arbeiten präsentiert werden, hängen auch Fotos von einer sehr bekannten Aktion des Vereins: der "Hall of Fame" in Eller. Auf Einladung der Stadt verzierten im vergangenen und dann auch noch mal in diesem Jahr hunderte Künstler die tristen Mauern an der S-Bahnunterführung Eller mit ihrer gesprühten Kunst. Unter Graffiti-Künstlern bezeichnet der Begriff "Hall of Fame" Flächen, die sie auf legale Art und Weise gestalten können.

Die Jahresausstellung, die morgen um 18 Uhr in dem ehemaligen Friseursalon an der Oberbilker Allee 35 eröffnet wird, wird von Mitmachaktionen begleitet. So können Besucher sich zum Beispiel im Siebdruck versuchen. Bei "Verbunt Jugendkunst" hofft man natürlich, dass bei den Gesprächen und Aktionen dann auch neue Projekte angestoßen werden.

Der Verein präsentiert in der Regel alle zwei Jahre eine Jahresausstellung, um zu zeigen, was alles an Kreativität und Potenzial in Düsseldorfer Jugendlichen steckt.

(semi)
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