Düsseldorf Es tut sich wieder was in der Rethelstraße

Düsseltal · Der Eigentümer der Bordellhäuser lässt wieder umbauen. Und will sich rechtlich beraten lassen.

 Im Januar hatte sich die BV über die Parteigrenzen hinweg gegen neue Bordelle auf der Rethelstraße ausgesprochen.

Im Januar hatte sich die BV über die Parteigrenzen hinweg gegen neue Bordelle auf der Rethelstraße ausgesprochen.

Foto: Bretz, Andreas

Zwar findet laut Bezirksverwaltungsstelle in den ehemaligen Bordellhäusern zurzeit kein Betrieb statt, doch offenbar plant der Eigentümer, die Häuser wieder frisch zu machen. Und nicht, um dort Wohnungen einzurichten.

Der Eigentümer der beiden Häuser wurde zwar im Oktober aufgefordert, vor einer erneuten Geschäftsaufnahme einen Bauantrag zu stellen, auch wurde er seitens der Verwaltung darauf hingewiesen, dass eklatante Mängel besonders im Brandschutz bestehen, doch offenbar sind in den Gebäuden Umbauten vorgenommen worden. Und der Eigentümer hat auch angekündigt, er wolle, wenn es denn soweit ist, wieder auf die Bauverwaltung zukommen. Zunächst aber wolle er sich anwaltlich beraten lassen, heißt es bei der Bezirksverwaltungsstelle 2.

Im Januar hatte sich die BV über die Parteigrenzen hinweg gegen neue Bordelle auf der Rethelstraße ausgesprochen. Eine Möglichkeit, die Bordelle zu verbieten, besteht allerdings nicht, wie die Verwaltung den Politikern klarmachte. Hierfür müsste der Bebauungsplan geändert werden, ein Verfahren, das zu langwierig sei. Deshalb blieb es auch bei einem Lippenbekenntnis der Stadteilpolitiker.

Tatsächlich dürfte schwerfallen, neue Bordelle auf der Rethelstraße einzurichten. Schließlich ist der Ruf selbst für Bordelle gründlich ruiniert. Dennoch: Der Hauseigentümer, der zwar einen Wohnsitz in Düsseldorf hat, aber meist in Frankreich lebt, hat nichts gegen Bordelle. Es solle nur ein "seriöser Pächter" sein, wurde er in Medienberichten im vergangenen Jahr zitiert.

Gegen den bisherigen Betreiber und andere Mitarbeiter läuft nach wie vor ein Gerichtsprozess am Landgericht. Grund: Sie sollen Kunden erst mit K.O.-Tropfen betäubt und dann mit ihren eigenen Kreditkarten betrogen haben.

Zudem sollen die alten Betreiber Sozialabgaben von 8,3 Millionen Euro für die jahrelange Tätigkeit von nicht selbstständig - nach einem Urteil des Sozialgerichts - arbeitenden Prostituierten nachzahlen. Die PRD-GmbH (Pensionsbetriebe Rethelstraße Düsseldorf) befindet sich allerdings in der Insolvenz, die Insolvenzmasse soll bei 100 000 Euro liegen. Ein seriöser Pächter ist offenbar noch nicht in Sicht.

(RP)
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