Düsseltal Laute U71 - Erste Erfolge für Bürgerinitiativen

Düsseltal · Nach Messungen will die Rheinbahn dafür sorgen, dass ihre Bahnen leiser sind. Dafür sollen Schmieranlagen sorgen.

Thomas Toporowicz will, dass die neue U71 über die Lindemannstraße auf die Grafenberger Allee geführt wird.

Thomas Toporowicz will, dass die neue U71 über die Lindemannstraße auf die Grafenberger Allee geführt wird.

Foto: Andreas Endermann

Die Nächte für die Menschen in der Uhlandstraße und Humboldtstraße könnten demnächst wenigstens ein bisschen ruhiger werden. Nach Informationen unserer Redaktion will die Rheinbahn nachbessern und die Gleise in den Straßen mit so genannten Gleisschmieranlagen ausstatten, damit die Bahnen leiser durch das Wohngebiet fahren. "Einer unserer Mitarbeiter war vor Ort und hat gemeinsam mit der Bürgerinitiative Lärmmessungen durchgeführt", sagt Rheinbahn-Sprecher Georg Schumacher.

Zwar seien die Tests nicht belastbar - also nicht unter Bedingungen durchgeführt worden, die justiziabel wären, aber gäben sie ein Bild vom Lärm der Bahnen ab. In der Spitze kamen die Messungen auf 106 Dezibel, was in etwa dem Geräusch einer Motorsäge entspricht. Um den Menschen entgegen zu kommen, errichtet die Rheinbahn nun zwei automatische Schmieranlagen. "Bislang haben wir dort die Gleise jeden Tag von Hand geschmiert", sagt Schumacher, demnächst sollen das eben jene Anlagen übernehmen, womit die Intervalle kürzer werden, damit immer Schmiermittel auf den Gleisen vorhanden ist. Die Rheinbahn verspricht sich davon eine deutliche Entlastung der Anwohner.

Für die Bürgerinitiativen Uhland- und Humboldtstraße ist das ein erster Erfolg. Sie machen seit Inbetriebnahme der Wehrhahnlinie mobil gegen den Streckenverlauf der U71, die Endstation der Buslinie 725 und setzen sich für den Erhalt der Linie 708 in ihrem Gebiet ein. Und sie sehen sich in ihrem Vorhaben bestärkt. "Wir haben inzwischen auch mit allen politischen Parteien geredet und uns wurde Unterstützung zugesichert", sagt Thomas Toporowicz, der in der Uhlandstraße gegen den Lärm ankämpft. Er sagte, man wolle den Prozess weiter begleiten, nach dem Einbau der Schmieranlagen wieder Lärmmessungen durchführen und sehen, ob sich wirklich etwas an den Werten ändert.

Messungen der Bürgerinitiative hätten Spitzen bis zu 110 Dezibel ergeben. Toporowicz und seine Mitstreiter beklagen vor allem die Lautstärke der U71 und der 708. Früher sei die 708 deutlich leiser gewesen, die U71 quietsche in den engen Kurven des Wohngebietes, außerdem fahre sie augenscheinlich "viel zu schnell". Dabei sei sie aber immer noch in Stoßzeiten zu langsam. So blockieren sich die Züge der Bahn an den Haltestellen oft selbst, und sie blockieren die Kreuzungen wegen ihrer Länge. Die Anwohner meinen zudem, dass die Taktung der Züge viel zu hoch sei. Toporowicz spricht von einem "ewigen Hin und Her" der Bahnen. Wegen der engen Taktung merke man auch den Fahrern eine gewisse Ungeduld an. "Da werden parkende Autos ständig angebimmelt, wenn sie denn nicht schnell genug die Spur freimachen, was zu einer weiteren Lärmbelastung führe. Daran habe sich nichts geändert.

(RP)
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