Düsseltal Neuer Streitschlichter für Düsseltal

Düsseltal · Arndt Kümpel ist als Schiedsmann für das Zooviertel zuständig.Der soziale Frieden und das Gemeinwohl sind dem 46-Jährigen wichtig. Die Aufgabe bertrachtet er als Herausforderung.

 Arndt Kümpel ist 46 Jahre alt und lebt seit dreieinhalb Jahren in Düsseltal, wo er nun Streitigkeiten beilegen soll.

Arndt Kümpel ist 46 Jahre alt und lebt seit dreieinhalb Jahren in Düsseltal, wo er nun Streitigkeiten beilegen soll.

Foto: Andreas Endermann

Düsseltal und das Zooviertel haben wieder einen neuen Schiedsmann: Arndt Kümpel ist offiziell seit dem 1. Oktober für den Schiedsbezirk 4 zuständig. Damit löst er Bartholomä Kohler ab, der Düsseltal übergangsweise als Vertreter für einige Monate im Dienste der Streitschlichtung zusätzlich zu seinem eigenen Bezirk 3 (Flingern Nord und Süd) betreute.

Arndt Kümpel ist zwar kein gebürtiger Düsseldorfer - er stammt aus Erfurt -, ist mit Düsseltal und dem Zooviertel aber bestens vertraut. "Seit vier Jahren bin ich in Düsseldorf und seit dreieinhalb Jahren lebe ich in Düsseltal. Das ist ein schöner Stadtteil und ich wohne sehr gerne hier", sagt der 46-Jährige, der im Februar zum Schiedsmann von der Stadtverwaltung ausgewählt und vereidigt wurde.

Bevor Kümpel 2011 in der Landeshauptstadt sesshaft wurde, lebte er rund sieben Jahre in Berlin. Seine berufliche Welt besteht in erster Linie aus Zahlen, Finanzen und Börsenbriefen. "Hier in Düsseldorf bin ich in einem Finanzverlag tätig, berate Kunden zu finanziellen Themen, zu Börsenbriefen", erklärt Kümpel, der zuerst eine Ausbildung zum Bankkaufmann, anschließend ein Studium der Politikwissenschaft, VWL und des Öffentlichen Rechts in Trier abschloss. Zusätzlich arbeitet der Ökonomie-Experte in Düsseldorf an einer privaten Hochschule als BWL- und VWL-Dozent. Alles spannende Aufgaben, so Kümpel, die Tätigkeit des Schiedsmanns sei mit seinen Aufgaben absolut kompatibel und eine weitere besondere Aufgabe, auf die er sich freut. Den Herausforderungen sei er sich aber auch bewusst - schließlich gehe es ja auch um Interessenkonflikte, die er schlichten soll, damit diese nicht vor Gericht landen.

"In meinem Berufen habe ich bisher immer Leitungsaufgaben grundsätzlich im Konsens wahrgenommen. Das Ausbalancieren von verschiedenen Interessen, der soziale Frieden und das Gemeinwohl, die Stabilität im Viertel, die Bewohner stehen für mich im Mittelpunkt. Diese Eckpunkte möchte ich bewahren", sagt der 46-Jährige. Daher stehe ihm das bekannte Prinzip "schlichten statt richten" auch sehr nahe. "Und da mir der Stadtteil Düsseltal nun mal sehr gefällt, mir auch persönlich die Wohnqualität wichtig ist, war die Motivation mich auf die Ausschreibung zu bewerben, natürlich groß", sagt Kümpel, der in der Nähe des Zooparks wohnt. Also meldete er sich im vergangenen Jahr auf den Aufruf der Stadtverwaltung. An einen Schiedsmann werden hohe Ansprüche gestellt, auch müsse man erklären, aus welchen Gründen man sich für das Ehrenamt bewerbe, ob man beispielsweise Erfahrungen im Bereich Mediation habe, erläutert Kümpel. Er solle schließlich schlichten, vermitteln und versöhnen können.

Da Arndt Kümpel in der Vergangenheit schon ähnliche Funktionen bekleidete sowie durch seinen beruflichen Kontext - er war Mitglied in einem Betriebsrat -, traut er sich die neue Aufgabe ohne zu. "Zudem wurde ich durch Bartholomä Kohler an die Stelle herangeführt. Darüber bin ich sehr dankbar", so Kümpel.

Im Oktober wird er noch ein spezielles Seminar für Schiedsleute und Streitschlichter in Monheim besuchen, bevor es dann richtig losgeht. Um sein Amt ausführen zu können, braucht Arndt Kümpel allerdings auch einen neutralen Ort, einen Schlichtungsraum. "Die Suche gestaltete sich allerdings nicht so einfach, dauerte einige Monate. Schließlich habe ich dann einen Raum in einer Schule an der Graf-Recke-Straße gefunden", erzählt er.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort