Düsseltal Optiker zieht in altes Früchtehaus

Düsseltal · Aus persönlichen Gründen gab Frank Weller im Dezember den Betrieb auf.

Seit Anfang des Jahres gibt es den Traditionsladen für Obst- und Gemüse an der Rethelstraße 142 nicht mehr. Das Geschäft mit dem Früchtehaus am Zoo habe sich zwar noch rentiert, wirtschaftliche Gründe habe der Schritt keine gehabt, begründete Inhaber Frank Weller Ende letzten Jahres die Entscheidung zu schließen. Vielmehr suchte er eine persönliche Veränderung, wollte sich in Düsseldorf neu orientieren. Eine weitere Generation, die das Früchtehaus übernimmt, sollte es nicht mehr geben. Viele Düsseltaler fürchteten sich vor einem leerstehenden Geschäft an der Rethelstraße, und dass weitere folgen würden. Ein gutes halbes Jahr stand das Ladenlokal dann auch leer. Nun steht fest: In dem ehemaligen Früchtehaus am Zoo wird es auch in Zukunft kein Obst und Gemüse mehr zu kaufen geben. Stattdessen werden auf der Ladenfläche bald schon Brillen vermessen sowie angepasst und Sehtests angeboten. Die Optikerkette Apollo-Optik wird dort eine Filiale einrichten. Gerade laufen die Bauarbeiten. Eröffnen soll das Geschäft voraussichtlich am 27. Juli, wie das Unternehmen mitteilte.

Trotzdem vermissen einige Düsseltaler das Früchtehaus, Stammkunden hatte die Nachricht traurig gemacht, weil Weller immer viel Wert auf Qualität gelegt hatte, "auch wenn dann eine Clementine mal teurer war als im Discounter", sagte er im Dezember. Außerdem ging mit der Schließung in der Stadt ein Stück Einzelhandelsgeschichte verloren. 30 Jahre lang verkaufte Frank Weller Obst und Gemüse an der Rethelstraße, als Kind verdiente er sich bereits sein erstes Taschengeld hinter dem Tresen. "Ich bin hier aufgewachsen", erzählte Weller kurz vor Geschäftsaufgabe. Obsthändler waren die Wellers schon seit mehr als 100 Jahren. Seine Urgroßeltern gründeten den Betrieb 1902. Damals brachten die Wellers Äpfel und Birnen mit Obstschiffen vom Ober- und Mittelrhein und der Elbe nach Düsseldorf. Ihre Ware verkauften sie zunächst am Rheinufer.

Zumindest gibt es einen Trost für alle, die auf der Einkaufsstraße unterwegs sind, so wie es Weller damals versprochen hatte: Die Geschäftsaufgabe hat keinen langen Leerstand nach sich gezogen, Sorgen machte sich Weller nie, dass das Geschäft lange leer steht.

(RP)
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