Derendorf Edmund-Hilvert-Haus wird erweitert

Derendorf · Ende April beginnen die Bauarbeiten für den Neubau am Edmund-Hilvert Haus. Neben dem zusätzlichen Wohngebäude bekommt das Alten- und Pflegeheim auch neue Gartenanlagen und Bewegungsflächen zur Erholung der Bewohner.

 Die beiden Gebäude neben der Kapelle (ganz links) werden abgerissen. Ende 2014 soll die Erweiterung des Edmund-Hilvert-Hauses im Rohbau fertig sein.

Die beiden Gebäude neben der Kapelle (ganz links) werden abgerissen. Ende 2014 soll die Erweiterung des Edmund-Hilvert-Hauses im Rohbau fertig sein.

Foto: Hans-Juergen Bauer

Helle breite Korridore, warme Farben an den Wänden und die noch überall angebrachte Osterdekoration prägen derzeit das freundliche Erscheinungsbild des Edmund-Hilvert-Hauses. Draußen vor dem Haupteingang wird jedoch bereits fleißig gearbeitet.

Die große Baustelle markiert den Punkt, an dem bald der Neubau für die Pflegeeinrichtung entstehen soll. Nach einem langwierigen Prüfverfahren, das sich maßgeblich um Brandschutzbestimmungen und Notfallverordnungen drehte, wurde im Februar die offizielle Baugenehmigung erteilt. Das alte Pfarrhaus wird bald abgerissen, um Platz für die neuen Anlagen zu schaffen. Die Kapelle der Herz-Jesu-Kirche soll in den Erweiterungsbau integriert werden und somit erhalten bleiben.

Insgesamt beherbergt das Edmund-Hilvert-Haus 125 Bewohner aller drei Pflegestufen. Die Belegungszahlen sind gesetzlich vorgeschrieben und sollen sich auch mit dem Neubau nicht erhöhen. "Allerdings wird das Projekt eine Verbesserung der Wohnqualität für die Menschen bedeuten", meint Einrichtungsleiter Stefan Heuser. "Die geplanten großen Einbettzimmer verfügen allesamt über eigene barrierefreie Badezimmer und bieten somit wesentlich mehr Privatsphäre und Individualität."

Das Bauvorhaben wird in zwei separaten Schritten durchgeführt. Nach dem Abriss des Pfarrhauses soll der Rohbau des neuen Gebäudes bis Ende 2014 fertiggestellt sein und weitere 1 600 Quadratmeter für 35 Personen zur Verfügung stellen. Sobald der Wohnraum bezugsfertig ist, soll anschließend das Bestandsgebäude renoviert werden.

Auch der Außenbereich rund um den Erweiterungsbau wird neu gestaltet: Dort soll eine üppige Gartenanlage mit hochwertigem Baumbestand errichtet werden. "Das Parkgelände soll den Bewohnern als Rückzugsmöglichkeit dienen", sagt Peter Schmitz, ehemaliger Geschäftsführer der Kirchengemeinde Herz-Jesu. "Natur und Bewegung sind Schwerpunkte unserer Einrichtung."

Bei ihren täglichen Spaziergängen sind die Bewohner jedoch keinesfalls von der Außenwelt abgeschnitten, da die Grünflächen bereits jetzt zum Teil öffentlich zugänglich sind. Mitarbeiter der umliegenden Büros, Schulen und Kitas sollen den Park ebenfalls zur Entspannung nutzen können. "Schließlich ist dies keine geschlossene Einrichtung", betont Pfarrer Heribert Dölle von der Kirchengemeinde Heilige Dreifaltigkeit, dem Träger des Pflegeheims. "Die Verbindung zum öffentlichen Leben ist ein wesentlicher Bestandteil unseres Konzeptes. Daher haben wir auch viele Sonderveranstaltungen, wie Vorlesetage der Bücherei oder Karnevalsfeste. Ältere Menschen sollen hier nicht isoliert werden."

Rund 70 Prozent der Heimbewohner leiden unter Demenz oder anderen altersbedingten Krankheiten. Um die Wahrnehmung der Erkrankten zu schärfen, ist eine spezielle Anlage vorgesehen: ein "Garten der Sinne". Möglichst viele Bäume, Sträucher und Pflanzen sollen den Spaziergängern einen sinnlichen Zugang zur Natur vermitteln, beispielsweise durch Gerüche und Farben. "Das Ganze ist eine sinnvolle Investition in die Zukunft des Hauses", sagt Pfarrer Dölle. "Wir müssen den Standort langfristig attraktiver machen."

Für das Bauprojekt sind rund sieben Millionen Euro eingeplant. Der Grundstein für das Edmund-Hilvert-Haus wurde 1969 gelegt, 21 Jahre später das Haupthaus errichtet. Dort arbeiten heute insgesamt 176 Mitarbeiter, darunter 64 Pfleger, die sich um die Bewohner im Alter von 50 bis 102 Jahren kümmern.

(mro)
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