Eller BV 8 lehnt Studentenheim an Bahnlinie ab

Eller · "Ich würde hier nicht einmal einen Hühnerstall bauen", hieß es in der Sitzung am Donnerstag.

Es ging um 22 Wohnungen in drei Gebäuden, dazu Fahrradstellflächen, und zehn Autos sollten an der Sturmstraße auch noch ihren Platz finden. Studenten und Auszubildende sollten dort einziehen, zumindest wenn es nach dem Willen des Investors gegangen wäre. Der hatte eine Bauvoranfrage gestellt, und weil sein Vorhaben ein wenig vom bestehenden Bebauungsplan abweicht, muss diese durch die Bezirksvertretung. Die Verwaltung hatte keine Bedenken, auch wenn sie sich der problematischen Lage des Vorhabens bewusst war. Denn das Grundstück, um das es geht, liegt direkt an der Bahntrasse. Dort fahren Güterzüge und nicht zuletzt wird demnächst noch ein neues Gleis für den Rhein-Ruhr-Express (RRX) hinzukommen. "Wir reden hier von einer fünf Meter hohen Schallschutzwand in direkter Nachbarschaft, die auf dem Bahnwall errichtet wird", hieß es. Direkt dahinter sollten die Studenten einziehen. "Ich wohne zufällig in der Nachbarschaft, zum Glück ein wenig entfernt von der Bahntrasse, aber wenn da die Güterzüge fahren, wackeln bei mir die Tassen im Schrank", sagte Ratsherr Dieter Reinold (CDU). "Ich würde hier nicht einmal einen Hühnerstall bauen, das ist unzumutbar", fügte er hinzu.

Eine Meinung, die nicht nur von den Vertretern seiner Partei in der Bezirksvertretung geteilt wurde. Die SPD hatte zuvor schon die Abstimmung freigegeben, weil auch in ihren Reihen die Bedenken gegen das Projekt groß waren. Und auch wenn die Verwaltung darauf hinwies, dass eine Baugenehmigung natürlich ein Lärmgutachten erfordern werde, außerdem wohl kaum die Aufenthaltsräume in Richtung Bahnlinie liegen werden, es außerdem ja bereits ein Bebauungsplan gebe, von dem nur vergleichsweise wenig abgewichen werde - der Antrag fiel durch. Kein Stadtteilpolitiker stimmte für das Wohnheim.

(RP)
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