Eller Der Wilde Widder ist zurück

Eller · Endlich hat der Abenteuerspielplatz wieder eine Rollenbahn. Nach 130 Metern fahren die Kinder eine Steigung hinauf, 80 Meter rollt der Widder dann wieder zurück. Der Verein hofft mit der Attraktion auf mehr Besucher.

 Der zehn Jahre alte Noah ist einer der Ersten, der die neue Widder-Bahn testet.

Der zehn Jahre alte Noah ist einer der Ersten, der die neue Widder-Bahn testet.

Foto: anne orthen

Noah quiekt und kichert, der Zehnjährige klammert sich an den Widderkopf des Rollenwagens. Sein blaues T-Shirt flattert im Wind, während er über die Hügel der neu gebauten Rollenbahn saust. Nach 130 Metern fährt er eine Steigung hinauf, 80 Meter rollt er wieder zurück. Nachdem der Wagen angehalten hat, schiebt er ihn strahlend zu einer Mitarbeiterin des Abenteuerspielplatzes Eller, die das Gefährt für das nächste Kind vorbereitet. "Der neue Widder ist schon ziemlich cool", bestätigt Noahs 13-jähriger Bruder Ben Würzberger, nachdem auch er seine erste Fahrt gemacht hatte.

Schon seit vier Jahren kommen er und sein kleiner Bruder regelmäßig auf den Abenteuerspielplatz. Dieser hat nun - nach mehrmonatiger Bauzeit - wieder eine "Wilder Widder"-Rollenbahn. Der alte "Widder" musste aufgrund seiner Lage ersetzt werden, da seine Strecke durch das Spielgebiet und durch einen Hauptweg verlief. Gleich am ersten Tag sind viele Kinder mit ihren Eltern gekommen, um die neue Rollenbahn auszuprobieren. Zwischen einem Freilaufgehege, in dem eine paar Ziegen leben, und den von Kindern selbst gebauten Hütten, hat der neue "Widder" sein Zuhause gefunden.

Am oberen und unteren Ende der Bahn steht jeweils ein Mitarbeiter des Abenteuerspielplatzes, um die gesamte Strecke im Blick zu haben. Die Bahn muss nämlich immer frei sein, damit es nicht zu Unfällen kommt. Aus diesem Grund kann die neue Attraktion nur zu bestimmten Zeiten und an bestimmten Tagen geöffnet werden, um die Sicherheit der Kinder zu gewährleisten. Der Verein Abenteuerspielplatz Eller hofft, mit seiner neuen Attraktion noch mehr Kinder zu regelmäßigen Besuchen zu animieren. "Uns ist wichtig, dass sich die Kinder ausprobieren können und dabei lernen, mit Gefahren umzugehen. Hier ist ständig jemand, der helfen kann, wenn es nötig ist", sagt der zweite Vorsitzende des Vereins und Mitbegründer Friedhelm Brömm.

Der Abenteuerspielplatz wurde 1973 von Studenten gebaut. Erst wurde er als Planspiel an der Fachhochschule Düsseldorf - als pädagogisch betreuter Spielplatz - konzipiert und danach von der Gruppe umgesetzt. Finanziert wird die Einrichtung durch die Stadt Düsseldorf und den Trägerverein Abenteuerspielplatz Eller. Herzstück des Geländes ist ein großer Platz mit Feuerstelle und Materialausgabe, von dem aus die Kinder sich in die verschiedenen Bereiche der Anlage verteilen können. Angrenzend daran befinden sich etwa 50 Holzhütten, die eine Art Dorf bilden. Diese sind meist von kleinen Gruppen selbst gebaut worden und geben den Kindern die Möglichkeit, an "ihren" Buden ihr handwerkliches Talent auszuprobieren.

Diese Grundstücke werden allerdings wieder freigegeben, wenn die Kinder über einen Zeitraum von vier Wochen nicht auf den Abenteuerspielplatz kommen, um so auch neuen Kindern die Möglichkeit für "ihr Projekthaus" zu geben. Das Material für diese Hütten wird gespendet. Hammer, Nägel und Schraubenzieher bekommen die Jung-Handwerker nur unter Aufsicht; die Kinder müssen sich in eine Liste eintragen, wenn sie sich etwas ausleihen. Neben den Hütten und den Spielgeräten gibt es auch Tiere wie Ziegen und Kaninchen, um die sich die Kinder kümmern können.

Während der regulären Öffnungszeiten haben Kinder zwischen sechs und 14 Jahren kostenfreien Zutritt. Jeden ersten Freitag im Monat ist "erwachsenenfrei". An diesem Tag haben die Kinder die Möglichkeit, den Abenteuerspielplatz ganz ohne ihre Eltern zu erkunden.

(RP)
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