Gumbertstraßenfest Eller ist für Party und gegen Plastik

Eller · Beim Gumbertstraßenfest wurde mit einer riesigen Plastiktüte auf dem Marktplatz ein Zeichen für die Umwelt gesetzt.

 Die Riesen-Plastiktüte wurde am Abend mit den gesammelten gefüllt..

Die Riesen-Plastiktüte wurde am Abend mit den gesammelten gefüllt..

Foto: Anne Orthen

Dass es beim diesjährigen Gumbertstraßenfest nicht nur rein ums Feiern ging, zeigte am Sonntag ein Blick auf den Gertrudisplatz. Zwischen den zahlreichen Verkaufsständen und Imbissbuden stand ein Wagen mit einer überdimensionalen Plastiktüte darauf. Silvia Hirsch nahm Plastikbeutel der Festbesucher entgegen und tauschte diese gegen nachhaltige Einkaufstaschen der Werbegemeinschaft Eller ein. Die Aktion auf dem Marktplatz war der Startschuss einer Kampagne mit dem Ziel, den Stadtteil von Tüten zu befreien.

"Wir wollen Düsseldorf zur ersten tütenfreien Stadt Deutschlands machen", erklärte Ellers stellvertretender Bezirksbürgermeister Herbert Prickler die Aktion. Prickler war auch derjenige, der die riesige Plastiktüte gebastelt und auf den Anhänger montiert hat. Allein am Samstag kamen rund 400 Einkaufstüten zusammen. Sonntagnachmittag waren es schon weit über 1000 Stück. "Die Aktion zeigt ganz gut, welche Dimension unser Verbrauch angenommen hat", meinte Prickler. Er ließ die Tüten an eine Leine knoten und um den Marktplatz spannen, damit auch die Besucher des Festes einen Eindruck von der Masse bekommen konnten.

Ralf Hansen von der Werbegemeinschaft Eller, die das 24. Gumbertstraßenfest veranstaltet hat, war von der Aktion begeistert. Ihn freute es besonders, dass er mit der Dieter-Forte-Gesamtschule junge Leute für das Projekt begeistern konnte.

 Super-Stimmung auf dem Gertrudisplatz: Das Gumbertstraßenfest erfreut sich wachsender Beliebtheit.

Super-Stimmung auf dem Gertrudisplatz: Das Gumbertstraßenfest erfreut sich wachsender Beliebtheit.

Foto: Anne Orthen

14 Schüler des Wahlfachs Wirtschaft haben vor kurzem eine Firma gegründet, die sich "Stuffforever" nennt und individuelle Jutebeutel produzieren möchte. "Es ist wichtig, dass wir auch die junge Generation für das Thema sensibilisieren", sagte Hansen. Lehrerin Vera Kopleck, die die Schülerfirma betreut, nahm auf dem Straßenfest mit ihrer Klasse erste Bestellungen entgegen. "Es gab schon konkrete Anfragen, das freut uns natürlich", so Kopleck.

Trotz der Umwelt-Aktion kam auch das Feiern nicht zu kurz. Vor allem der Song Contest gefiel den Zuschauern auf dem Marktplatz. Laura Isabel Cornejo durfte als Siegerin das Publikum gleich zweimal mit ihrer spanischsprachigen Ballade verzaubern. Aufgeregt war sie dabei kaum. "Ich habe schon öfters vor Leuten gesungen, das Lampenfieber legt sich deshalb recht schnell", sagte die 16-Jährige nach ihrem Sieg.

Wie das 25. Gumbertstraßenfest im kommenden Jahr aussehen wird, weiß die Werbegemeinschaft noch nicht genau. "Wir recherchieren zurzeit noch, ob nicht auch der Stadtteil Eller nächstes Jahr seinen 800. Geburtstag feiert. Das wären dann ja gleich zwei Jubiläen", sagte Hansen.

(RP)
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