Düsseldorf Hilfsdienst besteht seit 20 Jahren

Eller · Die freiwilligen Mitarbeiter des evangelischen Hilfsdienstes setzen sich seit zwei Jahrzehnten für Senioren ein. Sie helfen beim Einkaufen, im Haushalt oder leihen vereinsamten Menschen ein offenes Ohr.

 Engagieren sich im Hilfsdienst (v.l.): Luise Gorziza, Brigitte Gehenn und Erika Ludwig-Westerling.

Engagieren sich im Hilfsdienst (v.l.): Luise Gorziza, Brigitte Gehenn und Erika Ludwig-Westerling.

Foto: Hans-jürgen Bauer

Luise Gorziza ist Rentnerin und hat viel Zeit zur Verfügung, die sie gerne sinnvoll nutzen möchte. Deshalb arbeitet sie als freiwillige Helferin beim evangelischen Hilfsdienst der Kirchengemeinden Eller, Vennhausen und Lierenfeld. Zweimal in der Woche besucht Gorziza in dieser Funktion zwei ältere Damen, denen sie im Haushalt hilft und die sie zu Ärzten begleitet. Auch beim Einkaufen unterstützt sie die Seniorinnen gerne.

Luise Gorziza ist eine von rund 120 freiwilligen Helfern des evangelischen Hilfsdienstes, der in diesem Jahr sein 20-jähriges Bestehen feiert. Der Verein wurde im Jahre 1994 gegründet mit dem Ziel, älteren Menschen in der Gemeinde zu helfen und sie trotz gesundheitlicher Einschränkungen weiterhin am öffentlichen Leben teilhaben zu lassen.

"Der Hilfsdienst ist entstanden, weil innerhalb der Gemeinden gespart werden musste und die Stellen der Gemeindeschwestern aus Kostengründen gestrichen werden mussten", sagt Inge Ditsche, die sich im Vorstand des Hilfsdienstes engagiert. Vorher fiel es in den Aufgabenbereich der Gemeindeschwestern, ältere Menschen zu Hause zu besuchen, zu beraten und ihnen im Alltag zu helfen.

Hanna Jenet, die ihren Platz als Gemeindeschwester in der Markus-Kirchengemeinde verlor, kämpfte dafür, dass die häusliche Betreuung nicht völlig in Vergessenheit geriet. Die Markus-Gemeinde schloss sich mit der Kirchengemeinde Eller zusammen und gründete nach dem Vorbild des ökumenischen Hilfsdienstes Gerresheim einen neuen Verein. Das Ziel des Aktionsbündnisses war es damals, ältere Menschen weiterhin zu beraten und zu betreuen.

"Wir haben uns über die Jahre hinweg zu einem richtigen Netzwerk entwickelt", sagt Inge Ditsche. Seit 2003 ist auch die Lierenfelder Lukas-Kirchengemeinde Teil des Hilfsdienstes. Der heutige Vorsitzende des Vereins, Werner Meutsch, hat das Bündnis damals mit vorangetrieben. "Ich habe lange Jahre beim städtischen Sozialdienst gearbeitet und weiß deshalb, wie wichtig es ist, gerade älteren Menschen zu helfen und ihnen zu ermöglichen, solange wie möglich in der eigenen Wohnung zu leben", sagt Meutsch.

In erster Linie sind die ehrenamtlichen Mitarbeiter des Hilfsdienstes beratend tätig. Sie nehmen im Gemeindezentrum an der Schlossallee in Eller Telefonate entgegen und beantworten die unterschiedlichsten Fragen. "Wir vermitteln zum einen Helfer, die zu den Leuten nach Hause gehen und ihnen etwas zur Hand gehen. Zum anderen beraten wir auch Familienangehörige", erklärt Inge Ditsche.

Die Helfer, die vom Dienst vermittelt werden, unterstützen die Senioren gegen einen geringen Lohn. "Es geht zwar auch ums Funktionale, also das Putzen der Wohnung, das Einkaufen oder Ähnliches. Aber an erster Stelle sollte der Kontakt stehen", sagt Werner Meutsch. Die Senioren sollen wieder jemanden in ihrem Leben wissen, mit dem sie reden und dem sie vertrauen können. "Der Hilfsdienst soll eine Brücke zwischen den Menschen bauen und Hilfsbedürftige am Leben teilhaben lassen", findet auch Ditsche.

Für Helferin Luise Gorziza ist die Arbeit beim evangelischen Hilfsdienst nicht nur eine Gelegenheit, sich ein wenig die Rente aufzubessern. "Man bekommt auch persönlich viel zurück. Oft bleibe ich länger als nötig bei den Frauen, die ich betreue. Nur damit wir ein wenig reden können", sagt Gorziza.

(sdt)
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