Eller Kunst und Raritäten auf Schloss Eller

Eller · 110 Händler präsentierten beim Herbstfestival teils seltene Waren, wie zum Beispiel schwarzen Honig oder Kleider aus Leinwandstoff. Die Besucher konnten außerdem die sonst unzugänglichen Räume des Schlosses besichtigen.

 Die Besucher des Herbstfestivals konnten in Sälen des Schlosses einkaufen, die sonst nicht öffentlich zugänglich sind.

Die Besucher des Herbstfestivals konnten in Sälen des Schlosses einkaufen, die sonst nicht öffentlich zugänglich sind.

Foto: hans-jürgen bauer

Katrin Gehlen hat vor knapp zwanzig Jahren an der damaligen Modeschule Eller im Schloss studiert. Am Wochenende kehrte die Designerin und Künstlerin zurück ins Schloss, um beim sechsten Herbstfestival ihre Art Couture Kleider aus Leinwandstoff zu präsentieren. Vor allem ihr Modell in den Farben des Sonnenuntergangs gefiel den Besuchern, die größtenteils noch nie zuvor Kunst zum Anziehen gesehen hatten.

Aber nicht nur am Stand der Düsseldorfer Künstlerin im Erdgeschoss gab es Ausgefallenes zu kaufen. Insgesamt 110 Aussteller boten auf dem Schlossgelände ihre teils sehr exklusiven Waren an. "Wir haben bei der Auswahl der Stände darauf geachtet, dass die Mischung stimmt und für jeden etwas dabei ist", sagte Veranstalter Reno Müller, der bereits seit zwölf Jahren Messen und Märkte wie das Herbstfestival organisiert.

"Das Besondere an der Veranstaltung ist, dass man bei uns Waren bestaunen kann, die es so nirgendwo anders zu kaufen gibt", meinte Müller. Dass das Spektrum des Herbstfestivals in der Tat sehr breit war, zeigte allein der Rundgang durch den Hof. Neben Holzskulpturen, Liegestühlen, Fackeln und Käsespezialitäten erwarteten die Besucher Terrakotta-Gefäße, Gartenpflanzen und Schmuckstücke. "Die Leute kommen schon mit der Bereitschaft zu uns, Sachen zu kaufen. Viele waren auch schon einmal bei uns und brauchen jetzt zum Beispiel Honig-Nachschub", so Müller.

Gertrude Schiffers kam am Samstag aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Der 51-Jährigen gefiel in erster Linie die Tatsache, dass das Schloss Eller während des Festivals komplett begehbar war. "Ich bin vorher noch nie im Schloss gewesen. Dabei ist es ja wirklich bezaubernd von innen", meinte Schiffers. Dass sie die Besichtigung des prunkvollen Prinzensaals mit einer Einkaufstour verbinden konnte, freute die Besucherin gleich doppelt. "Ich habe mir auch schon eine tolle Brosche und einen roten Filzhut gekauft", sagte Schiffers. Auch von Katrin Gehlens Leinwandkleidern war sie fasziniert. "Leider habe ich aber weder den Platz noch das Geld für so ein Kleid."

Im Eingang des Schlosses knubbelte es sich vor allem am Stand von Kim Reinke, die Grußkarten verkaufte. Das Besondere an Reinkes Karten besteht darin, dass sich im Inneren jeweils ein filigranes Motiv aus dünner Pappe verbirgt, das sich erst beim Öffnen erhebt. "Die Pappen werden mit einem Laser geschnitten und von Hand zusammengesetzt", erklärte Reinke ihren Kunden. Dass der Zulauf an ihrem Stand so groß war, lag wahrscheinlich auch an der Bandbreite an Motiven. Neben klassischen Hochzeits- und Geburtstagskarten bot sie auch Varianten mit dem Weißen Haus oder einem Fahrrad an.

Dass den kleinen Festivalbesuchern zwischen all den Verkaufsständen nicht langweilig wurde, war in erster Linie dem dreiradfahrenden Elefanten Jochen zu verdanken. Puppenspieler Matthias Trautmann war die Stimme des ferngesteuerten Tieres, das unermüdlich über das Schlossgelände fuhr, um die Besucher zu unterhalten. Auch bei den Erwachsenen kam Jochen gut an. "Das ist eine schöne Abwechslung zu den ganzen Ständen. Meine Frau ist hier gerade auf Einkaufstour unterwegs, während ich mich lieber etwas unterhalten lasse", meinte Frank Hüttner, der aus Neuss für das Festival nach Eller gekommen war.

(sdt)
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