Eller Leerstand nur noch für kurze Zeit

Eller · An der Gumbertstraße in Eller stehen zwei Ladenlokale leer, eines seit sechs, das andere seit zwei Jahren. Nachbarn fürchten, dass dort auf Dauer eine Schmuddelecke entsteht. Doch die Läden sollen bereits wieder vermietet sein.

 Die Metzgerei an der Gumbertstraße 180 ist seit zwei Jahren raus, auch das Ladenlokal nebenan steht leer.

Die Metzgerei an der Gumbertstraße 180 ist seit zwei Jahren raus, auch das Ladenlokal nebenan steht leer.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

"Hunde müssen draußen bleiben", ist noch immer an dem Geschäft an der Gumbertstraße 180 zu lesen, in dem bis vor zwei Jahren das Fleischereifachgeschäft Schoiber unter anderem "Wurst aus eigener Herstellung" verkauft hat. Doch die Miete wurde dem Metzgermeister offenbar irgendwann zu hoch, er zog um. Seitdem steht das Geschäft leer, Handwerker haben den Boden aufgerissen, die Fliesen wurden herausgeschlagen, an den Wänden ist das nackte Mauerwerk gut von der Straße aus zu sehen, denn die großen Schaufenster reichen bis zum Boden. Das Ladenlokal nebenan ist bereits seit mindestens sechs Jahren verwaist, zumindest ist die Schaufensterfront von innen zugeklebt, so dass es einigermaßen ordentlich aussieht.

Nachbarn befürchten, dass sich dieser Bereich dauerhaft zu einem Problemfall für die Gumbertstraße entwickeln könnte. Adelaide Dechow hat schon seit längerem ein kritisches Auge auf das Geschehen geworfen. "Der ehemalige überdachte Ladeneingang wird von Mitarbeitern aus den benachbarten Büros als Raucherlounge genutzt. Diese Personen werfen ihre Zigaretten, ihre Zigarettenschachteln wie auch anderen Müll im Eingangsbereich auf den Boden. Ab und zu erbarmt sich einer und fegt den ganzen Müll weg. Insgesamt ist hier aber mittlerweile eine Schmuddelecke entstanden, die irgendwie immer größer wird", beklagt Adelaide Dechow.

An dem zugeklebten Schaufenster des Ladenlokals an der Gumbertstraße 182 ist die Berlinhaus Verwaltung GmbH als Verantwortlicher angegeben, wie lange der Schriftzug dort schon klebt, ist daran abzulesen, dass die Düsseldorfer Vorwahl nur noch rudimentär vorhanden ist. "Der Eigentümer kümmert sich offensichtlich nicht um den Zustand, obwohl er schon von den benachbarten Hauseigentümern angesprochen wurde. Es soll wohl so sein, dass der Eigentümer kein Interesse an einer Vermietung hat", mutmaßt Adelaide Dechow.

Doch ganz so ist es - zum Glück für Anwohner und Geschäftsleute an der Gumbertstraße - nicht. Auf Nachfrage erklärt Immobilienmakler David Commandeur: "Für die Objekte ist gerade ein neuer Mietvertrag unterschrieben worden." Beide Lokale sollen zusammengefasst und für eine Praxisnutzung umgebaut werden. Das passt insofern, da ohnehin mehrere Ärzte in dem Haus ihre Praxen haben. "Bei den umfangreichen Sanierungsarbeiten, die nun anstehen, wird es wohl noch ein paar Monate dauern, bis das Objekt bezogen werden kann", glaubt Commandeur an eine Eröffnung im Frühjahr.

Bei Immobilienscout wurden die Ladenflächen gestern nicht mehr angeboten. Für die Gumbertstraße ist das eine gute Nachricht. Bei einer IHK-Umfrage unter 1500 Passanten vor zwei Jahren war die Stimmung noch ausgesprochen positiv, der Branchenmix wurde gelobt, zuletzt mehrte sich der Leerstand jedoch auf der Haupteinkaufsstraße in Eller. Kritiker hatten schon damals bemängelt, es fehle an einem richtigen Konzept für die Gumbertstraße. Stattdessen würden vielfach uniforme und gesichtslose Filialen, Discounter und Sonderpostenläden dominieren.

(RP)
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