Eller Skater von ihrem Park begeistert

Eller · Die Skateboard-Anlage in Eller ist so gut wie fertig. Am Wochenende wurde Richtfest gefeiert. Schon im Herbst sollen dort die Deutschen Meisterschaften ausgetragen werden.

 Profi-Skater Lennard Janssen (17) und Jugendamtsleiter Johannes Horn auf der künftigen Skateranlage

Profi-Skater Lennard Janssen (17) und Jugendamtsleiter Johannes Horn auf der künftigen Skateranlage

Foto: Anne Orthen

Lennard Janssen weiß schon jetzt, wo er im Sommer den meisten Teil seiner Zeit verbringen wird. "Wenn der Skatepark fertig ist, werde ich bestimmt jeden Tag hier sein", erklärt Janssen. Der Düsseldorfer gehört zu den besten Skateboardern Deutschlands und wurde Anfang diesen Jahres in den Perspektivkader des ersten deutschen Skateboard-Olympia-Teams aufgenommen.

Bei den nächsten Olympischen Sommerspielen 2020 in Tokio ist Skatebording erstmals offizielle Wettkampf-Disziplin und Janssen will dabei sein. "Seine" Trainingsstätte ist so gut wie fertig, das Richtfest wurde in Anwesenheit von Oberbürgermeister Thomas Geisel, den Bundestagsabgeordneten Marie Agnes Strack-Zimmermann und Andreas Rimkus sowie Sportausschuss-Vorsitzenden Burkhard Albes gefeiert.

"Skaten ist die neue olympische Trendsportart und wir haben jetzt ein tolles Angebot dafür", sagt Jugendamtsleiter Johannes Horn erfreut. "Dass Düsseldorf mit Lennard Janssen auch einen Olympiakandidaten hat, konnte keiner wissen, ist aber das Tüpfelchen auf dem I." Aus dem Etat des Jugendamtes kommen die zwei Millionen Euro, die der Bau des Skaterparks an der Heidelberger Straße in Eller kosten wird.

Eine scheinbar unendliche Geschichte findet im kommenden Jahr ihren Abschluss. Bereits vor elf Jahren wurden die ersten Überlegungen für den Bau eines großen Skateboardparks angestellt, der Planungsstartschuss erfolgte vor fünf Jahren. Der Entwurf für den Skatepark wurde in enger Zusammenarbeit mit Skateboardern der lokalen Szene entwickelt, so dass sich die neue Anlage ganz an den Bedürfnissen der zukünftigen Nutzer orientiert. Seit einem dreiviertel Jahr wird gebaut. Und auch in der Zeit, in der Rampen und Senken, Hügel, Geländer und Geraden modelliert wurden, ging nicht alles so schnell wie gedacht.

"Jeder Winkel, jeder einzelne Grad wird überprüft und bei Bedarf nachgezogen. Es gibt immer wieder kleinere Korrekturen zum ursprünglichen Plan", sagt Horn. Auch der Werkstoff macht es nicht schneller. Verbaut wird ein extrem feiner Spezialbeton, der per Hand glatt gestrichen wird und fünf Tage zum Aushärten benötigt. "Es ist besser, eine Sache richtig gut zu machen, als später Probleme zu bekommen", sagt der Jugendamtsleiter.

Offenbar wird der Skaterpark richtig gut, denn zum einen ist die Anlage die größte in Deutschland und "Experte" Janssen ist angetan. "Es ist eine gute Anlage, die nicht nur für Profis geeignet ist. Hier können Skater sämtlicher Leistungsstufen fahren. Ich denke, es werden auch viele Skateboarder aus dem Ausland hier hin kommen", sagt Janssen. Dabei denkt er nicht nur an die Belgier und Niederländer, die ja quasi um die Ecke wohnen. Die Skaterszene ist europaweit vernetzt und ständig auf der Suche nach neuen Hotspots. Düsseldorf wird der nächste auf der gar nicht so langen Liste sein.

Noch aber stehen an der Heidelberger Straße einige Arbeiten an. Der Kids-Bereich muss noch erstellt werden, ein 26 mal 17 Meter großes Dach fehlt ebenfalls. Spätestens bis zur Deutschen Skateboard-Meisterschaft im Herbst 2018, die in Eller ausgetragen wird, muss alles fertig sein, denn dann beginnen neue Bauarbeiten für temporäre Aufbauten. "Wir werden Tribünen für 400 bis 600 Zuschauer errichten", verspricht Horn. Janssen hat dann Heimvorteil und will sich den Meistertitel in seiner Heimatstadt sichern.

(RP)
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