Eller Wohnen in historischem Gemäuer

Eller · Schloss Eller ist einen Schandfleck los. Die Genehmigung für den Umbau der Wirtschaftshöfe und des Bootshauses in Wohnungen wurde erteilt.

 Die Bezirksvertretung 8 hat die Genehmigung für den Umbau der Wirtschaftshöfe und des Bootshauses am Schloss Eller erteilt.

Die Bezirksvertretung 8 hat die Genehmigung für den Umbau der Wirtschaftshöfe und des Bootshauses am Schloss Eller erteilt.

Foto: Hans-Jürgen bauer

Der Bauantrag für die Umnutzung von Wirtschaftshöfen und Boothaus zu Wohnzwecken auf dem Gelände von Schloss Eller ist abgesegnet. Der in der Sitzung der Bezirksvertretung 8 (Eller, Lierenfeld, Vennhausen, Unterbach) anwesende Investor Rolf Heitmann atmete für alle sichtbar erst einmal tief durch und bedankte sich sogar bei der Politik, denn die Erteilung der Baugenehmigung galt zuvor wegen Bedenken beim Denkmalschutz nicht als sicher. Zwölf Wohnungen und eine Büroeinheit zu hausinternen Verwaltungszwecken im ehemaligen Pferdestall sollen in dem alten Gemäuer im Landschaftsschutzgebiet nach Sanierung und Umbau auf rund 1150 Quadratmetern entstehen. Dort, wo einst die Bediensteten und das Schlosspersonal wohnten.

Michael Pfaff von der Bauaufsicht erklärte in der Sitzung, dass nicht nur mögliche Konflikte mit dem Hühnerhof in der Nachbarschaft oder dem geplanten Skaterpark bereits im Vorfeld ausgeräumt werden konnten, sondern dass auch die Stellplatzfrage geklärt sei. 20 Parkplätze seien für das Bauvorhaben notwendig, für das Schloss waren es einmal 60. Insgesamt gebe es aber bereits 82 vor dem Gebäude an der Heidelberger Straße 30 - was also auch jetzt theoretisch sogar zwei zu viel wären. Heißt: Es müssen keine neuen gebaut werden.

Insgesamt hat die Düsseldorfer Bauaufsicht keinerlei Bedenken gegen die Planungen, da die Nutzungsänderung einer zweckmäßigen Verwendung und somit dem Erhalt des Baudenkmals diene, auch die Erschließung sei gesichert. Dennoch musste sich Christiane Matz von der Unteren Denkmalbehörde die eine oder andere kritische Frage gefallen lassen, allzu leichtfertig habe die Behörde den Ausnahmen vom Denkmalschutz zugestimmt, lautete der Vorwurf. So müssen zum Teil Trennwände und Kamine abgebrochen werden, für neue Treppen im Haus müssen alte Dachbalken dran glauben, ein Deckendurchbruch bleibt ebenfalls nicht aus.

Auch bei Fenstern und Türen drückt die Denkmalbehörde ein Auge zu, da etwa die alten Garagentore nicht mehr bauzeitlich seien, eine andere, modernere Gestaltung daher absolut zu vertreten wäre. "Anderswo darf man nicht mal die Farbe der Fensterrahmen verändern, und hier wird auf einmal alles so lässig gesehen", wunderte sich Dagmar von Dahlen (CDU). Es gehe immer um die Einzelfallentscheidung, konterte Matz, "nicht alles muss immer zu 100 Prozent historisierend nachgebaut werden".

Technische Änderungen im Innenbereich der Gebäude könnten natürlich ebenso nicht ausbleiben. Anbauten dürften dagegen nicht vorgenommen werden, auch eine Änderung der Gartengestaltung ist nicht gewünscht. Der Zugang zur Parkanlage wie natürlich auch zum Schloss, das war eine weitere Auflage an den Investor, bleiben für die Öffentlichkeit erhalten. Alles in allem gaben sich die Politiker mit den Ausführungen am Ende zufrieden, die Beschlussvorlage der Verwaltung wurde einstimmig angenommen.

Dass Rolf Heitmann überhaupt so viel Wohlwollen seitens der Stadt Düsseldorf erfuhr, ist auch darauf zurückzuführen, dass ihm ein guter Ruf vorauseilt, gerade bei der sensiblen Umwandlung denkmalgeschützter Gebäude in modernen Wohnraum - wie etwa bei dem ehemaligen Kloster Trills der Dominikanerinnen in Hochdahl.

Auch jetzt habe er jederzeit eng mit dem Denkmalschutz der Stadt zusammengearbeitet, bestätigten ihm Pfaff und Matz übereinstimmend.

(RP)
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