Flehe Ein Jahr im Fleher Schützenkalender

Flehe · Wer meint, die Sebastianer hätten nur zum Schützenfest im August viel zu tun, der irrt. Das Jahr bei den Flehern ist gut ausgefüllt - mit Reitsportfest, Kommunionsbegleitung und Martinszug.

 Das Tambourcorps der Fleher Schützen beim Umzug durch den Stadtteil im vorigen Jahr: Das Schützenfest gehört natürlich zu den Großereignissen der Sebastianer.

Das Tambourcorps der Fleher Schützen beim Umzug durch den Stadtteil im vorigen Jahr: Das Schützenfest gehört natürlich zu den Großereignissen der Sebastianer.

Foto: Jutta bröker

Die wohl arbeitsintensivste Zeit für die St. Sebastianus-Schützenbruderschaft in Flehe ist natürlich die vor dem großen Fest, das traditionell am dritten Wochenende im August stattfindet. Wie sehr sich die Schützen aber das ganze Jahr einsetzen für die Bewohner des Stadtteils und den Verein, erzählen Karl-Wilhelm Hahnen, der seit 19 Jahren Vorsitzender ist, und Schriftführer Ulrich Saße.

 Kurz vor dem Schützenfest organisieren die Sebastianer den Fackelzug, für den fleißig Mottowagen gebaut werden.

Kurz vor dem Schützenfest organisieren die Sebastianer den Fackelzug, für den fleißig Mottowagen gebaut werden.

Foto: Jutta Bröker

Januar Schon kurz nach dem Jahreswechsel sind die Schützen in Flehe wieder aktiv. Um den 20. Januar - dem Namenstag des heiligen Sebastian - organisieren die Fleher Sebastianer das Titularfest. Erst die Messe, dann ein Frühstück, "vielleicht noch eine Runde Kegeln und danach gemütlich Zusammensitzen", sagt Saße. So läuft das Fest im Januar ab. Zwischendurch schießt die Bruderschaft noch den Mannschafts- und den Einzelpokal aus - im Januar ist jedenfalls schon viel los bei den Schützen.

 Die Schützen schlüpfen in die Rollen des St. Martin und des Bettlers und spielen für die Fleher Kinder.

Die Schützen schlüpfen in die Rollen des St. Martin und des Bettlers und spielen für die Fleher Kinder.

Foto: Jutta Bröker

Februar "Im Februar sind die Jecken dran", sagt Karl-Wilhelm Hahnen, das Winterbrauchtum hat sozusagen Hauptsaison, was aber nicht heißt, dass die Schützen nicht auch mitfeiern.

März/April Je nachdem, wie Ostern im Kalender liegt, sind die Schützen schon im März wieder gefragt. Eine Woche nach dem Aufersteheungsfest, am Weißen Sonntag, unterstützen die Schützen die Erstkommunion. "Dafür müssen die Uniformen gebügelt und die Muckis gestärkt sein", empfiehlt der Vorsitzende. Schließlich werden 20 Fahnenträger die Messe in der Kirche samt Fahne begleiten.

Mai Auf den 20. und 21. Mai fällt Pfingsten 2018, dann wird wieder das große Reitsportfest in Flehe ausgetragen. Auf Kallis Wiese, so wie Hahnen es selbst ausdrückt, findet der Wettbewerb statt. "Der Gewinner aus dem Vorjahr muss das Reitsportfest organisieren", erzählt Saße. Und das mussten die Fleher in den vergangenen zehn Jahren so einige Male: Die Amazonen und das Reitercorps in Flehe sind nämlich ausgesprochen siegeswillig.

Juni Am ersten Sonntag nach Pfingsten steht in Flehe das Heimatfest im Kalender. Alle Bürger im Stadtteil sind zur Feier eingeladen, auf den Kirmesplatz, "wir kümmern uns um den Aufbau, das Essen und Unterhaltung für die Kinder", sagt Ulrich Saße. Außerdem wird an diesem Tag der Pagenkönig bestimmt.

Juli Nur noch ein paar Wochen ist es im Juli für die Schützen hin, bis sie selbst ihr großes Schützenfest feiern. Aber Ruhe haben die Mitglieder kaum in dieser Zeit. "Wir besuchen andere Feste, gerade die aus der Nachbarschaft", sagt Karl-Wilhelm Hahnen, sogar einen Tag vor dem eigenen Event sind die Fleher noch zu Gast in Itter. Spätestens Ende des Monats sind alle in großer Aufregung, weil der Fackelzug organisiert werden will. "Die Themen sind streng geheim", sagt der Schützenchef, selbst er kennt die Details nicht.

August Die Momente zum Durchatmen werden weniger, am dritten Augustwochenende findet traditionell das Fleher Schützenfest statt. In dieser Zeit sind vor allem die Bürger gefragt, die Anwohner, die Nachbarn, die Straßen und Häuser mit Fahnen, Wimpeln und Lichterketten schmücken. "Bei uns kommt die Zukunft aus der Vergangenheit", sagt Hahnen, "die Tradition wird hier großgeschrieben." Vier Tage sind die Schützen dann im Dauereinsatz auf dem eigenen Kirmesplatz, und wirklich Pause machen sie nicht. "Danach sind noch die Feste in Hamm und Volmerswerth dran", erzählt Saße - aus dem Feiern kommen die Schützen bis in den September gar nicht mehr raus.

September Zwar richten die Sebastianer das Pfarr- und Kinderfest am dritten Sonntag im September nicht aus, "aber wir helfen immer gerne bei der Vorbereitung", sagt Saße.

Oktober Kurz danach ziehen dann auch schon die ersten Mitglieder durch den Stadtteil, um für die Martinstüten zu sammeln. "Und die werden hier reich bestückt", sagt Hahnen.

November Gefragt sind die Schützen dann im November, wenn St. Martin durch den Stadtteil reitet. Der Ringsieger spielt den Heiligen, der Jungschützenkönig den Bettler - das kann mitunter sehr kalt werden in den Lumpen. Eine Tradition, die ohne die Fleher Sebastianer nicht stattfinden könnte.

Dezember In Rollen schlüpfen kennen die Sebastianer schon von St. Martin. In der Weihnachtszeit wird der Martinsmantel dann gegen das Nikolauskostüm getauscht. "Aber in dieser Zeit wird es auch gemütlicher", erzählt Hahnen, die einzelnen Vereine und Gesellschaften sowie die Jungschützen laden zu ihren Weihnachtsfeiern ein.

(RP)
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