Flingern Ärger um Haltestelle Lindemannstraße

Flingern · 2011 stellte Stadtteilpolitikerin Irene Stengel (CDU) die erste Anfrage in einer Sitzung der Bezirksvertretung. Jetzt soll sich der Umbau wieder verzögern, um drei Jahre, wegen Schallschutzmaßnahmen. Die Kosten verdoppeln sich.

 Gefährlich wird es für die Passagiere, die vorne aussteigen. Zu wenig Platz gibt es rund um die Haltestelle.

Gefährlich wird es für die Passagiere, die vorne aussteigen. Zu wenig Platz gibt es rund um die Haltestelle.

Foto: andreas endermann

Wenn die Straßenbahn 706 an der Haltestelle Lindemannstraße hält und Menschen mit Kinderwagen und Rollatoren aus dem vorderen Waggon aussteigen, stehen sie mitten auf der Straße. "Das ist sehr gefährlich", findet Irene Stengel von der CDU. Der Bahnsteig dort ist einfach zu klein, der Übergang zum Straßenrand zu knapp. Seit Jahren beklagt Stengel die Situation an der Station, stellte 2011 eine erste Anfrage in einer Sitzung der Bezirksvertretung 2 (BV2). Seitdem hat sie das Thema immer wieder auf die Tagesordnung gebracht, immer mehr BV-Kollegen für einen Umbau der Haltestelle gewinnen können. Parteiübergreifend. Doch passiert ist nicht viel in den vergangenen neun Jahren.

In der letzten Sitzung war es dann mal wieder Zeit für eine Anfrage: "Wann gibt es konkrete Planungen zum Umbau der Haltestelle und wann erfolgt die Umsetzung?", wollte Irene Stengel wissen. Gerhard Aschendorf, Leiter der Bezirksverwaltungsstelle 2, erwähnte fast schon nebenbei, dass es wieder zu Verzögerungen kommt. Durch das Heranrücken des rechten Fahrstreifens in Fahrtrichtung Norden an die angrenzende Bebauung - so wurde es von einem Gutachter jetzt festgestellt -, müssen drei Häuser mit Schallschutzfenstern ausgestattet werden. Damit steigen nicht nur die Kosten von ursprünglich 400.000 auf 950.000 Euro, Baubeginn wäre auch nicht vor 2020 - vorbehaltlich eines reibungslosen Genehmigungs- und Planungsverlaufs.

Für Entrüstung sorgte diese Information, "die wir durch Zufall bekommen haben. Baubeginn wurde uns für 2017 zugesagt", sagt Stengel. Warum plötzlich drei Häuser Schallschutzfenster brauchen, erschließt sich der Christdemokratin nicht. Dann müsste in ihren Augen die gesamte Lindemannstraße mit solchen Fenstern ausgestattet werden. "Alle beklagen sich über den Lärm auf der Corneliusstraße", sagt Irene Stengel. "Hier ist es mindestens genauso laut."

2014 wurden die Pläne zur Umgestaltung konkreter, die Station sollte in Richtung Süden verlegt werden. Beim Übergang sah man eine Trennung von Rad- und Fußgängerweg vor. Dabei hätte alles so einfach sein können, meint Irene Stengel. 2011 schlug sie bereits vor, "die Haltemarkierung zwei Meter vorverlegen". Diesen Ansatz brachte sie auch jetzt wieder ins Gespräch: Dann gäbe es ausreichend Platz für Menschen, die auf den vorderen Teil der Bahn angewiesen sind, dort, wo es genug Stauraum gibt für Kinderwagen, Rollatoren und Rollstühle. Georg Schumacher von der Rheinbahn will das prüfen lassen, "wenn es nicht zu Problemen im hinteren Teil der Haltestelle kommt, sollte es möglich sein, die Haltemarkierung um zwei oder drei Meter zu verlegen". In der nächsten BV-Sitzung am 23. Mai soll das Thema "Haltestelle Lindemannstraße" noch einmal ausführlich diskutiert werden.

(RP)
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