Düsseldorf Der Wahnsinn mit dem Parken

Düsseldorf · Unsere Autorin wohnt an der Ackerstraße in Flingern. In einem Tagebuch hat sie ihre tägliche Suche nach einem Parkplatz in dem Viertel festgehalten. Eine Geschichte über Misserfolge und kleine Lichtblicke.

Parkplatzsuche in Düsseldorf: Das sagen unsere Leser
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Foto: H.-j. Bauer

Wer im scheinbar angesagtesten Viertel der Stadt lebt, genießt viele Vorteile: Die trendigsten Läden, Restaurants und Cafés sind direkt vor der Haustür, und die Nachbarn im Szeneviertel gelten gemeinhin als freundlich und aufgeschlossen. Wäre da bloß nicht die Sache mit der ewigen Parkplatzsuche rund um die Ackerstraße. Ein Erlebnisbericht.

18. Dezember 2014 Liebes Tagebuch! Heute war ein langer Tag, und ich bin erst um 20 Uhr nach Hause gekommen.Naja, eigentlich wäre ich ja schon um 19.30 Uhr daheim gewesen, wäre da nicht wieder die Suche nach einem Parkplatz gewesen. Die hat mich Jahre meines Lebens gekostet. Als ich nach fünf Runden um den Block endlich eine passende Lücke gefunden hatte, parkte einfach ein anderer Wagen dort ein. Ich bin ausgestiegen und habe einen Streit mit dem Fahrer angefangen. Hat nicht geholfen. Jetzt steht mein Auto in Düsseltal.

22.Dezember 2014 Liebes Tagebuch! Die Parkplatzsuche hat heute 40 Minuten gedauert. Irgendwann habe ich geweint. Davon habe ich jetzt Kopfschmerzen.

Falschparken teurer: Das sagen die Düsseldorfer
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Foto: RPO Stahl

24. Dezember 2014 Liebes Tagebuch! Weihnachten ist klasse. Alle Nachbarn sind schon Richtung Heimat aufgebrochen und vor der Tür sind 20 Parkplätze frei. Ich könnte quer parken und dabei drei Lücken auf einmal füllen. Muss aber nun selbst los. Pech gehabt.

1. Januar 2015 Liebes Tagebuch! Im neuen Jahr braucht man doch gute Vorsätze, oder? Ich will mich künftig nicht mehr so über die Parksituation auf der Ackerstraße aufregen. Eigentlich ist Flingern doch so schön. Dem Besitzer des Motorrades, das seit zwei Monaten die riesige Parklücke vor meinem Haus blockiert, möchte ich auch noch einen Vorsatz ans Herz legen: Schaff' das blöde Teil da endlich weg, das braucht keine ganze Lücke! Dann muss ich auch nicht mehr in Düsseltal parken.

5. Januar 2015 Liebes Tagebuch! Jetzt ist die Ferienzeit vorbei, und alle arbeiten wieder. Kein guter Tag für mich: Die ganze Straße war voll und keine Parklücke in Sicht, als ich nach Hause gekommen bin. Ich habe dann wieder meinen alten Trick angewandt und vor dem Supermarkt den Leuten aufgelauert, die dort einkaufen, und gefragt, wo sie ihr Auto geparkt haben. Beim fünften Kunden hatte ich Glück und konnte ihm zu seinem Parkplatz folgen und mein Auto dort abstellen. Könnte sein, dass mich einige meiner Nachbarn nun für eine durchgeknallte Irre halten.

Parkhaus-Check für Düsseldorf 2012
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Foto: Bretz, Andreas

8. Januar 2015 Liebes Tagebuch! Heute ist ein guter Tag. Ich konnte sogar zwischen drei freien Parkplätzen nebeneinander auswählen. Und das gleich vor meiner Haustür. Welch ein Luxus! Vielleicht ist das ja alles doch nicht so schlimm mit dem Parken in Flingern. Ich sehe der Zukunft euphorisch entgegen.

9. Januar 2015 Liebes Tagebuch! Ich muss mein Urteil von gestern abend revidieren: In der Dunkelheit habe ich leider die Halteverbotsschilder vor meinem Parkplatz übersehen. Deswegen waren die ganzen Lücken dort frei - ein Nachbar zieht um und hat die Schilder bei der Stadt beantragt. Ich konnte grade noch verhindern, abgeschleppt zu werden. Stehe nun wieder einmal in Düsseltal.

11. Januar 2015 Liebes Tagebuch! Wusstest du, dass Tannenbäume auch parken können? Ich nicht. Aber so ist es, denn als ich heute mit dem Auto nach Hause gekommen bin, hatten sich ausgerechnet zwei Nordmanntannen meinen Lieblingsparkplatz geschnappt und warten dort nun in aller Seelenruhe auf die Abholung durch die Awista. Warum sie einen Parkplatz dafür brauchen, weiß ich nicht.

Illegales Parken: Ärger über Park-Service in der Region
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16. Januar 2015 Liebes Tagebuch! Der heutige Tag ist von herben Enttäuschungen geprägt: Viermal habe ich mich gefreut, einen Parkplatz in Toplage ergattert zu haben, und kurz vor dem Einparken habe ich dann jedes Mal gesehen, dass die Lücke von einem Smart besetzt ist. Rate mal, wo ich jetzt stehe? Richtig, in Düsseltal.

19. Januar 2015 Liebes Tagebuch! Ab heute bin ich die Königin der Einparker: Dank meiner Fähigkeiten hinterm Steuer stehe ich nun in der engsten Parklücke aller Zeiten gleich vor meiner Haustür. Und es hat danach auch nur noch zehn Minuten gedauert, bis ich mich aus dem Auto befreien konnte. Flingern ist ja so toll.

(lai)
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