Flingern Flingeraner Schützen feiern 150-Jähriges

Flingern · Die Geschichte geht sogar bis ins Jahr 1851 zurück. Damals organisierten sich die Flingeraner mit den Pempelfortern.

 Königin Monika Hennekes, Wilfried Kaussen und Karin Hamacher-Gockeln (v.l.) feierten das Jubiläum der Flingeraner Schützen.

Königin Monika Hennekes, Wilfried Kaussen und Karin Hamacher-Gockeln (v.l.) feierten das Jubiläum der Flingeraner Schützen.

Foto: anne orthen

Als Wilfried Kaussen die Ehrenplakette des Landes NRW für das Schützenbrauchtum übergeben bekommt, strahlt der Vorsitzende des Schützenvereins aus Flingern. Das Vereinsjubiläum als Chef erleben zu dürfen, sei für ihn "eine große Freude". Am Samstag feierte der St. Rochus-St. Sebastianus Schützenverein Düsseldorf Flingern sein 150-jähriges Bestehen.

 Im Zweiten Weltkrieg kam das Vereinsleben weitestgehend zum Erliegen. Zwei Jahre später - 1947 - feierten die Flingeraner Schützen wieder.

Im Zweiten Weltkrieg kam das Vereinsleben weitestgehend zum Erliegen. Zwei Jahre später - 1947 - feierten die Flingeraner Schützen wieder.

Foto: St. Rochus-St. Sebastianus Schützenverein

Im neuen Vereinsheim am Flinger Broich luden die Schützen am Nachmittag zunächst Ehrengäste und Freunde zum Empfang ein, ehe am Abend für alle Mitglieder eine große Party stieg, auf der die vereinszugehörigen Rheinfanfaren auftraten. Zu Ehren des Vereins überreichte CDU-Politiker und Landtagsabgeordneter Marco Schmitz am Nachmittag die Ehrenplakette des Landes NRW für das Schützenbrauchtum an die Flinger Schützen.

Für den katholischen Bund der historischen Schützenbruderschaft war Wolfgang Kuck vor Ort und zeichnete den Verein mit der Hofmeister-Plakette aus. Auszeichnungen, die zeigen sollen, was die Flinger Schützen in den 150 Jahren Vereinsbestehen für die Schützenkultur und den Stadtteil geleistet haben. Wer sich über die lange Historie informieren wollte, konnte das in einer Ausstellung tun, bei der mit historischen Bildern, Gegenständen und Geschichten die 150 Jahre des Vereins ausführlich aufgerollt wurden. Zudem verfasste Schriftführerin Karin Hamacher-Gockeln eine 148-seitige Vereins-Chronik, in der alle Details der langen Historie beschrieben werden. "Zwei bis drei Jahre habe ich daran gearbeitet", erzählte Hamacher-Gockeln. "Aber der Aufwand hat sich auf jeden Fall gelohnt." Ausstellung und Chronik entführen die Mitglieder zurück bis in das Jahr 1851. Damals organisierten sich bereits einige Schützen aus dem noch dünn besiedelten Flingern mit Pempelfortern in einem Verein. 1886 war der Anteil der Flinger Schützen - vor allem durch die erste Grenadier-Kompanie - so mitgliederstark geworden, dass unter der Federführung von Heinrich Granderath, Wilhelm Oberwinster und Johann Ströter ein eigener Schützenverein gegründet wurde. Der Verein entwickelte sich stetig und zählte um 1900 herum bereits über 500 Mitglieder, 30 Jahre später waren es sogar 900.

Natürlich hatte der Verein auch mit Krisen zu kämpfen - vor allem die beiden Weltkriege, als die Vereinsarbeit teilweise komplett eingestellt wurde. Dies hatte auch zur Folge, dass die Jubilarfeste zum 50-Jährigen (1918) und 75-Jährigen (1943) nicht gefeiert wurden. Heute zählt der Verein etwa 430 aktive Mitglieder, die sich in 20 Kompanien unterteilen. Einer, der dem Verein ganz besonders verbunden ist, nahm am Samstag die Ehrungen entgegen.

Der erste Chef Wilfried Kaussen ist seit 60 Jahren im Verein und seit 2013 der mittlerweile 21. Vorsitzende der Geschichte. "Mir macht es immer noch Spaß, das ist die Grundvoraussetzung", so Kaussen, der dieses Jahr noch seinen 75. Geburtstag feiern wird. Lobende Worte fand der Chef aber auch für die vielen ehrenamtlichen Helfer, die in fast kompletter Eigenregie das neue Vereinsheim am Flinger Broich errichtet haben.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort