Flingern Flingern heißt Flüchtlinge mit Fest willkommen

Flingern · In einer Flüchtlingsunterkunft an der Bruchstraße leben rund 100 Flüchtlinge. Einige von ihnen kommen aus Syrien, andere aus dem Kosovo. Aus Nigeria stammt Gladys Ediagbonya. Im November vergangenen Jahres floh die junge Frau aus ihrer konfliktreichen Heimat in Westafrika und lebt nun in Flingern.

Es sei nicht leicht gewesen, sagt sie auf Englisch. Dass sie aber nun lachend hinzufügt: "I feel at home" (Ich fühle mich hier zu Hause) ist dem Engagement der ökumenischen Flüchtlingshilfe zu verdanken.

Am Samstag gab die Flüchtlingshilfe ein Willkommensfest an der Flurstraße. "Wir möchten die Willkommenskultur im Stadtteil unterstützen", sagte Pfarrerin Elisabeth Schwab von der Evangelischen Matthäi-Kirchengemeinde, die mit der Katholischen Kirche Flingern/Düsseltal und dem Projekt Flingern Mobil die Flüchtlingshilfe organisiert. Zu diesem Willkommensfest waren zahlreiche Gäste gekommen, aßen und tranken gemeinsam und sahen zu, wie auf einer kleinen Bühne ein Musik- und Tanzprogramm präsentiert wurde.

Grußworte zum Fest sprachen Bezirksbürgermeister Uwe Wagner sowie Miriam Koch, die Flüchtlingsbeauftragte der Stadt Düsseldorf. Klaudia Zepuntke, Bürgermeisterin Düsseldorfs und Gemeindeschwester der evangelischen Kirche in Düsseltal, verkaufte Waffeln. "Es war ein großer Wunsch von uns, zusammen mit Flüchtlingen, Bürgern und Ehrenamtlichen zu feiern", sagt sie.

Pfarrerin Schwab freute sich über die ausgelassene Stimmung. Das Engagement im Stadtteil sei außerordentlich gut, betont sie. "Es gibt hier eine große Bereitschaft seitens der Bürger, den Flüchtlingen zu helfen." Kindergärten, Vereine, Schulen und einzelne Anwohner und unterstützen mit Geld und Sachspenden. Die Initiative Flüchtlingshilfe verteilt diese Spenden und berät die Ankömmlinge bei vielen Fragen des Lebens in Düsseldorf, vernetzt sie mit Vereinen, Kitas und Schulen.

Von dieser Hilfe profitiert auch Gladys Ediagbonya. Sie hat schon Freundschaften in Flingern schließen können und lernt in einem Kursus nun die deutsche Sprache. Sie blickt positiv in ihre Zukunft und hat Pläne. "Ich möchte in Düsseldorf gern eine Familie gründen." Es fehle ihr eigentlich an nichts - naja, fast an nichts. "Ein Fahrrad wäre schön", sagt sie etwas schüchtern. Auch allerlei Sachen für Schulanfänger würden noch gebraucht, sagt Pfarrerin Schwab - Schulranzen, Schreibkram, Mappen und Turnschuhe etwa. Wer helfen möchte, kann sich an die Flüchtlingshilfe unter Telefon 0211 6985798 oder an der Flurstraße 57 wenden.

(lod)
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